Merkel in Neuseeland und Australien
Nach langer Zeit hat ein deutscher Bundeskanzler wieder die beiden Länder besucht.

„Ich glaube, es war sehr wichtig, dass sich nach 17 Jahren wieder einmal ein deutscher Bundeskanzler gezeigt hat“, sagte Angela Merkel bei ihrem Australien-Besuch im November 2014. Im Rahmen des G20-Treffens in Australien war sie zunächst nach Neuseeland und dann nach Australien geflogen.
In Auckland traf Merkel mit Premierminister John Key zusammen. Beide Länder wollen den gegenseitigen Handel und Investitionen unterstützen. Deshalb freue sie sich, „dass nach langer Verhandlung das politische Rahmenabkommen zwischen der Europäischen Union und Neuseeland gerade abgeschlossen wurde“, sagte Merkel.
Auch im Bereich der Wissenschaft sei eine engere Zusammenarbeit geplant. Jeder sechste neuseeländische Forscher habe mit deutschen Wissenschaftlern Kontakt, sagte Merkel. Deutschland sei der viertwichtigste Partner Neuseelands in der Forschung. „Ich glaube, auch hier können wir die Dinge weiter ausbauen.“
Mit Blick auf den Klimawandel streben beide Länder eine „ehrgeizige“ Post-2015-Agenda an. In der Entwicklungszusammenarbeit im Südpazifik wolle man sich besonders auf grüne Technologien und erneuerbare Energien konzentrieren.
Die nächste Station der Bundeskanzlerin war Brisbane in Australien, wo sie am G20-Gipfel teilnahm. Australien hat 2014 den G20-Vorsitz inne. Die Staats- und Regierungschefs der G20 haben zwei Tage lang über Maßnahmen für nachhaltiges Wachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen und den Ausbau der Infrastruktur beraten.
In Sydney wurde sie dann von dem australischen Premierminister Tony Abbott empfangen. Auch ihm gegenüber setzte sie sich für ein Freihandelsabkommen ein. Darüber hinaus lobte sie die wissenschaftlichen Beziehungen. „Ich habe eine Institution besucht, die nichts weiter tut, als Gründungen aus Forschungseinrichtungen zu fördern; ein gegebenenfalls auch für Deutschland interessanter Gedanke“, sagte Merkel.
Wie auch in Neuseeland legte Merkel in Australien einen Kranz nieder, um der Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs zu gedenken. Australien und Neuseeland haben für das britische Empire an beiden Kriegen im „Australian and New Zealand Army Corps“ (ANZAC) teilgenommen. Beide Länder hatten viele Kriegstote zu beklagen. Noch heute wird der Schlacht von Gallipoli am 25. April 1915 am „ANZAC Day“ gedacht.