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Teil der Youth20

Thomas Reinert war 2016 Mitglied der deutschen Delegation der Youth20 beim G20-Gipfel in China. Was er an der Schnittstelle zwischen Studium und Beruf gelernt hat. Und was er rät.

Martina Propson-Hauck, 05.04.2017
© privat - Thomas Reinert

Thomas Reinert schreibt gerade sehr viele Bewerbungen. Bis Ende April wird er noch in seiner Wohngemeinschaft in Bremen leben, dann will er beruflich durchstarten. Im August 2016 hat er seinen Master in International Relations Global Government an der Uni Bremen gemacht, zuvor den Bachelor in Münster in Politik und Recht. Für Politik hat sich der 27-Jährige seit seiner frühen Jugend interessiert: „Wir haben zu Hause schon immer gern und heftig diskutiert, denn meine Mutter ist im Stadtrat“, erzählt er lachend. Deshalb hat er sich in der Schule in der Jugendorganisation der CDU, der Jungen Union, engagiert und als Student ein Stipendium von der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung erhalten. Er möchte beruflich gern in die Hilfe für Geflüchtete einsteigen, kann sich aber auch vorstellen, in der politischen Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit für Verbände in der Entwicklungspolitik zu arbeiten. Oder vielleicht erst noch zwei Jahre lang im Programm „Teach first“ zu unterrichten und benachteiligte Kinder so zu unterstützten? Er ist für vieles offen.

Neue Themen

Genau an diesem für viele junge Menschen so entscheidenden Wendepunkt zwischen Studium und Beruf hat Thomas Reinert 2016 die Chance gehabt, als Mitglied der deutschen Delegation am Jugendgipfel Youth20 in China teilzunehmen. „Das war eine unheimlich inspirierende Erfahrung für mich“, sagt er. Junge Leute im Alter zwischen 20 und Anfang 30 aus aller Welt zu treffen, die alle ganz  unterschiedliche Studiengänge, kulturelle Hintergründe und Sichtweisen mitbringen, sei sehr interessant gewesen. Auch habe er sich plötzlich mit Themen beschäftigt, über die er vorher kaum nachgedacht hatte: Wie kann man den Zugang der Menschen überall auf der Welt zu ärztlicher und medikamentöser Versorgung ermöglichen? Wie Armut messen? Oder sicherstellen, dass niemand verhungern muss? Mit einem jungen Delegierten aus der Türkei hat er auch über aktuelle Fragen des Umgangs mit Flüchtlingen in Europa diskutiert. Integration, so das Fazit der jungen Diskutanten, hängt vor allem und entscheidend von den Zugangsmöglichkeiten zu Bildung ab, die man den Menschen gewährt.

Größerer Kreis

Für den Youth20-Gipfel in Deutschland 2017 und weitere Jahre wünscht Thomas Reinert  sich, dass auch Jugendliche einbezogen werden, die nicht studieren, sondern vielleicht eine Ausbildung machen und andere Lebenserfahrungen einbringen können. „Denn wir waren da schon ein sehr geschlossener Kreis mit akademischem Hintergrund“, sagt er rückblickend. Ihn selbst hat die Zeit geprägt. „Ich fand das alles so spannend, dass ich mit den neu geknüpften Kontakten gleich weitermachen wollte im Austausch.“ Geblieben ist ihm ein internationales Netzwerk.  

Y20-Jugendgipfel im Rahmen der deutschen Präsidentschaft am 7. Juni 2017 in Berlin

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