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Die Stimmen der jungen Generation hören

Bei einer UN-Jugendkonferenz im Auswärtigen Amt in Berlin diskutieren Jugendliche über Zukunftsthemen wie Klimawandel oder Künstliche Intelligenz.

Carsten HauptmeierCarsten Hauptmeier, 16.06.2023
photothek/Auswärtiges Amt
© photothek/Auswärtiges Amt

Im Weltsaal des Auswärtigen Amts in Berlin geht es an diesem Frühsommerabend im Juni um die großen Zukunftsthemen wie den Klimawandel oder die Künstliche Intelligenz, aber auch um ganz praktische Tipps. „Es ist relativ banal: Ich schreibe eine Mail oder rufe die Abgeordneten an“, sagt Manuel Frank auf die Frage, wie er Kontakt zu Politikerinnen und Politiker oder ihren Büros aufnimmt. Frank ist Jugendbotschafter der Entwicklungs- und Kampagnenorganisation ONE, die sich weltweit für das Ende von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten einsetzt. Er sitzt an diesem Abend bei einer UN-Jugendkonferenz in Berlin auf der Bühne, um darüber zu diskutieren, welche Forderungen die junge Generation in Deutschland und weltweit an die internationale Politik hat und wie sie sich Gehör verschaffen kann.

Unter dem Motto „Die UN und WIR“ diskutieren bei der zweitägigen Konferenz rund 250 junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren über globale Zukunftsthemen wie den Klimawandel, die Digitalisierung, die Einhaltung der Menschenrechte, Gendergerechtigkeit oder Flucht und Migration, aber auch über Deutschlands Rolle in den UN. Organisiert wird die Konferenz vom Auswärtigen Amt und der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen. Nach der Auftaktveranstaltung im Weltsaal, dem fast 900 Quadratmeter großen Konferenzzentrum des Ministeriums, stehen zahlreiche Workshops zu Themen wie „Klimakrise und Artenvielfalt“, „Frieden und Sicherheit“ oder auch ein Medienworkshop auf dem Programm.

 

In Berlin sind auch die beiden deutschen UN-Jugenddelegierten Ilka Essig und Lew Töpfer, die in diesem Jahr die Interessen von deutschen Jugendlichen bei der Generalversammlung in New York und bei der Sozialentwicklungskommission vertreten. Seit 2005 werden jeweils zwei junge Menschen aus Deutschland für diese ehrenamtliche Aufgabe ausgewählt.

Im Sommer wollen die beiden in einer Deutschlandtour etwa in Schulklassen erfahren, welche Botschaften sie im September zur UN-Generalversammlung nach New York mitnehmen sollen, erklärt Töpfer zum Auftakt der Konferenz in Berlin. „Seht uns als euer Sprachrohr an, wir wollen eure Interessen möglichst divers vertreten“, sagt der Jugenddelegierte. Lew studiert Weltraumrecht und Nachhaltigkeit an der Leuphana Universität Lüneburg und arbeitet als Projektassistent für UN-Angelegenheiten bei der Deutschen Raumfahrtagentur.

Anlass für die UN-Jugendkonferenz in Berlin ist der Beitritt Deutschlands zu den Vereinten Nationen (UN) vor 50 Jahren. Am 15.Juni 1973 stellte die Bundesrepublik offiziell den Antrag zur Aufnahme in die UN. Nach dem Schrecken des Zweiten Weltkriegs war ein Beitritt Deutschlands zunächst noch unmöglich gewesen. Am 18. September 1973 traten die Bundesrepublik Deutschland und die damalige Deutsche Demokratische Republik schließlich der UN bei. Seit der Wiedervereinigung 1990 übernahm Deutschland immer mehr Verantwortung und gehört heute weltweit zu den größten Unterstützern der Vereinten Nationen.

„Die Herausforderungen, vor denen die Staatengemeinschaft heute steht, sind vielfältiger und schwerwiegender denn je“, erklärte das Auswärtige Amt zu der UN-Jugendkonferenz in Berlin. „Viele globale Zukunftsthemen haben eine generationelle Dimension und brennen vor allem jungen Menschen unter den Nägeln“. Günter Sautter, der im Ministerium die Abteilung für Internationale Ordnung, die Vereinten Nationen und Rüstungskontrolle leitet, appelliert bei der UN-Jugendkonferenz in Berlin an die Jugendlichen im Publikum, er glaube, die wichtigste Aufgabe sei es, „dass junge Leute wie ihr etwas älteren Menschen wie mir Beine machen“.

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