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Deutschlands Engagement in den UN

Deutschland übernimmt auf vielfältige Weise Verantwortung in den Vereinten Nationen – von humanitärer Hilfe bis zu Friedensmissionen.

26.05.2023
Außenministerin Baerbock vor der UN-Generalversammlung
Außenministerin Baerbock vor der UN-Generalversammlung © picture alliance/dpa

Ob als weltweit zweitgrößter Beitragszahler, Heimat zahlreicher UN-Institutionen oder mit Beteiligungen an UN-Friedensmissionen – das Engagement in den Vereinten Nationen ist zentraler Bestandteil der deutschen Außenpolitik. Seit dem Beitritt im September 1973 übernahm die Bundesrepublik Deutschland Jahr für Jahr mehr Verantwortung.

50 Jahre Deutschland in den Vereinten Nationen

Am 18. September 1973 traten die Bundesrepublik Deutschland und die damalige Deutsche Demokratische Republik (DDR) den Vereinten Nationen bei, vorher war eine Mitgliedschaft nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst undenkbar gewesen. Heute gehört Deutschland weltweit nicht nur zu den größten Unterstützern der UN, sondern setzt sich auch für ihre Stärkung ein: „Denn den großen globalen Herausforderungen unserer Zeit – Klimakrise, Bewahrung des Weltfriedens, sozioökonomische Ungleichheit und andauernde Ernährungsunsicherheit – kann die Gemeinschaft der Völker nur gemeinsam effektiv begegnen“, erklärt das Auswärtige Amt.

Zweitgrößter Beitragszahler zum gesamten UN-System

Die deutsche Unterstützung der Vereinten Nationen spiegelt sich unter anderem in den finanziellen Beiträgen wider. Mit 6,1 Milliarden Dollar im Jahr 2021 war Deutschland der zweitgrößte Beitragszahler zum gesamten UN-System. Die Bundesrepublik ist auch zweitgrößter bilateraler Geber humanitärer Hilfe, im Jahr 2022 belief sich die bereitgestellte Hilfe auf 3,5 Milliarden Dollar.

Die Bundesregierung setzt sich weltweit intensiv für den Kampf gegen den Hunger ein. Im Jahr 2022 stellte Deutschland deshalb rund 5 Milliarden Euro für Ernährungssicherheit bereit, davon rund 1,7 Milliarden Euro für das UN-Welternährungsprogramm WFP.

Verlässlicher Partner bei Peacekeeping-Missionen

Seit Jahren beteiligt sich Deutschland auch an Friedensmissionen der Vereinten Nationen. Anfang 2023 stellte die Bundesrepublik 1.250 Soldatinnen und Soldaten für verschiedene Missionen wie die  UNIFIL-Mission, die als eine der ältesten friedenserhaltenden Einsätze der UN den Frieden zwischen Libanon und Israel sichern soll. Deutschland ist damit drittgrößter Truppensteller in Europa und viertgrößter Beitragszahler zum Peacekeeping-Haushalt der Vereinten Nationen.

Deutsche Soldaten brechen zu einer UN-Mission auf.
Deutsche Soldaten brechen zu einer UN-Mission auf. © picture alliance/dpa

Mehr als 30 UN-Einrichtungen in Deutschland

Deutschland beteiligt sich nicht nur an zahlreichen Missionen, sondern ist auch Heimat für 33 UN-Institutionen mit rund 1.000 Beschäftigten. Der wichtigste Standort ist Bonn, die frühere Hauptstadt der Bundesrepublik vor der deutschen Wiedervereinigung. Auf dem dortigen UN-Campus sind 26 Einrichtungen angesiedelt. Bonn hat sich auch als internationaler Konferenzort etabliert. So fand etwa 2017 die 23. UN-Klimakonferenz dort statt.

Deutschland als Mitglied im UN-Sicherheitsrat

Ein zentrales Gremium der Vereinten Nationen ist der UN-Sicherheitsrat, dem fünf ständige und zehn nicht-ständige Mitglieder angehören. Deutschland übernahm dort bislang sechs Mal als nicht-ständiges Mitglied Verantwortung, zuletzt von 2019 bis 2020. Die Bundesrepublik kandidiert erneut für einen Sitz in den Jahren 2027 und 2028. Zudem setzt sich die Bundesregierung für eine Reform des Sicherheitsrats ein, um unter anderem eine angemessene Repräsentanz afrikanischer Staaten und zentraler Beitragszahler zu erreichen.