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Vorreiter in der Klimapolitik

Deutschland ist international ein Vorreiter beim Klimaschutz und ein Pionier beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. Der Ausstieg aus der Atomkraft hat bereits begonnen.

13.08.2012
© picture-alliance/Keystone

Das 21. Jahrhundert gilt als „Jahrhundert der Umwelt“. Das bedeutet: In den nächsten Jahrzehnten entscheidet sich, wie stark sich die natürlichen Lebensbedingungen künftiger Generationen auf der Erde verändern. Als Hauptgefahr gilt vor allem ein beschleunigter Klimawandel. Umwelt- und Klimaschutz genießen in Deutschland seit Langem einen hohen Stellenwert. Deutschland ist international ein Vorreiter beim Klimaschutz und Pionier beim Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Mit dem als Energiewende bezeichneten Umbau des Energiesektors lässt Deutschland das fossil-nukleare Energiezeitalter hinter sich und begibt sich auf den Weg in eine nachhaltige Energiezukunft. Dazu gehört der sukzessive Ausstieg aus der Atomkraft bis zum Jahr 2022. Bis 2020 will Deutschland zudem seinen Kohlendioxid-Ausstoß um 40 Prozent gegenüber 1990 senken, bis 2050 sind sogar mindestens 80 Prozent angestrebt. Ende 2014 war eine Minderung um 27 Prozent erreicht.

Auch im globalen Rahmen setzt sich die Bundesregierung aktiv für Umweltschutz, Zusammenarbeit in Energiefragen und klimafreundliche Entwicklung ein. Deutschland ist treibende Kraft in der EU, die seit dem VN-Erdgipfel von Rio de Janeiro 1992 als Vorreiter in der internationalen Klimapolitik agiert. Das Land unterstützt das Ziel, die globale Erwärmung auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen. Dazu ist eine Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes in den Industrieländern um 80 bis 95 Prozent nötig. Im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft 2015 beschlossen die führenden Industrienationen, die Nutzung fossiler Energien beschleunigt zu beenden. Die vollständige „Dekarbonisierung“ soll im Laufe des Jahrhunderts erreicht werden. Das VN-Sekretariat, das die Umsetzung der Klima-Rahmenkonvention überwacht, hat seinen Sitz in der Bundesstadt Bonn.

Eine intakte Umwelt – reine Luft, saubere Gewässer, vielfältige Natur – ist Voraussetzung für eine hohe Lebensqualität. Der Umweltschutz ist seit 1994 als Staatsziel im Grundgesetz verankert. Bei Luft- und Gewässerqualität belegen die Indikatoren seit Jahren eine deutliche Verbesserung. Der Ausstoß von Schadstoffen wie Schwefeldioxid und Stickoxiden ist stark zurückgegangen – auch dank der Einführung von Filtern in Kohlekraftwerken und von Auto-Katalysatoren. Spürbar gesunken ist auch der Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkwasser – von in der Spitze über 140 auf rund 120 Liter pro Tag.

Deutschland verfolgt die Strategie, Wirtschaftswachstum und Umweltschutz im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens zusammenzuführen. Zentrale Stellhebel dafür sind neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz sowie die intelligente Nutzung nachwachsender Rohstoffe. Es ist eine Strategie mit doppelter Dividende. Denn einerseits sinkt die Umwelt- und Klimabelastung, während andererseits neue Geschäftsfelder und Arbeitsplätze entstehen.