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China feiert 200. Geburtstag von Karl Marx

Karl Marx gilt als geistiger Vater des Kommunismus. So ist es nicht verwunderlich, dass China den Revolutionär hochlobt.

04.05.2018
Eine Karl Marx-Ausstellung in Nanjing, China
© dpa

"Trotz tiefgreifender Veränderungen in der menschlichen Gesellschaft wird der Name Karl Marx immer noch überall auf der Welt respektiert und seine Theorie leuchtet immer noch mit dem brillanten Licht der Wahrheit", sagte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping während einer großen Zeremonie zu Ehren von Karl Marx in der Großen Halle des Volkes. Er würdigte Marx als "einen der größten Denker der modernen Zeit" und bezeichnete dessen Theorien als wichtiges Werkzeug für China, "um die Zukunft zu gewinnen". Es sei "völlig korrekt" gewesen, den "Marxismus auf die Fahnen der Chinesischen Kommunistischen Partei zu schreiben", proklamierte Xi. Er forderte die Parteimitglieder auf, marxistische Ideen intensiver als "Lebensstil" und "spirituelles Streben" zu studieren..

Marx wird sehr vielfältig in China geehrt

Schon seit Wochen wurde in China mit zahlreichen Aktionen auf das anstehende Jubiläum der kommunistische Ikone, die am 5. Mai 200 Jahre alt geworden wäre, aufmerksam gemacht. Das Staatsfernsehen zeigte eine Serie mit den Titel "Marx hat Recht" sowie die ebenfalls für den Gedenktag produzierte Dokumentation "Unsterblicher Marx". Marx sollte auch mit einer neuen Briefmarke geehrt werden.

Feierlichkeiten in Trier

Karl Marx wird auch in seiner Heimatstadt Trier gefeiert werden, wo er die ersten 17 Jahre seines Lebens verbrachte.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hält an diesem Freitag vor rund 1000 Gästen die Festrede. Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) wird in der Konstantin-Basilika sprechen. Ab dem Wochenende wird unter anderem mit mehreren großen Ausstellungen an Marx erinnert. Unter anderem soll eine Riesen-Marx-Statue enthüllt werden, die China der Moselstadt geschenkt hat.

Nicht alle sehen im runden Geburtstag einen Grund zu feiern. Schließlich seien im Namen von Marx in kommunistischen Diktaturen unzählige Verbrechen verübt worden, sagt unter anderem die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft. Für den Tag wurden mehrere Mahnwachen - auch für Opfer in China - angekündigt.

as/se (dpa, ape)