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100 Jahre Leica-Fotografie

Im Jahr 1914 entstand der Prototyp der berühmten Kleinbildkamera Leica I – eine Ausstellung zum Jubiläum.

12.12.2014
© Leica Camera AG - Leica

Ein junger Mann mit entschlossenem Blick, zauseligem Bart und schwarzem Barett: So kennt die Welt den Revolutionär Che Guevara. Millionenfach ist das Bild zu sehen, vor allem auf Postern und T-Shirts. Das wahrscheinlich am meisten reproduzierte Porträt Che Guevaras stammt von dem Fotografen Alberto Korda: Bei einer Trauerfeier 1960 in Havanna gelang ihm der Schnappschuss seines Lebens – mit einer Leica M2, einer Kleinbildkamera aus dem Hause Ernst Leitz Wetzlar, der späteren Leica Camera AG.

Einige Jahrzehnte zuvor, im März 1914, war der erste funktionsfähige Prototyp einer Fotokamera für 35 Millimeter perforierten Kino-Rohfilm entstanden. Der deutsche Feinmechaniker Oskar Barnack konstruierte das Gerät, das im Gegensatz zu den schwergewichtigen herkömmlichen Kameras in jede Tasche passte. Zudem ließen sich damit dank der kurzen Verschlusszeit spontan Fotos aus jeder Perspektive machen. Wegen des Ersten Weltkriegs wurde die Kleinbildkamera „Leica I“ erst 1925 der Öffentlichkeit vorgestellt – mit großer Resonanz, denn sie machte das Fotografieren erschwinglich. Profis und Amateure konnten nun mit der Leica I und ihren zahlreichen Folgemodellen experimentieren.

Aufnahmen von Henri Cartier-Bresson und Robert Capa

Die Ausstellung „Augen auf – 100 Jahre Leica Fotografie“ dokumentiert die unterschiedlichen Facetten der Kleinbildfotografie. Etwa 550 Fotografien von mehr als 140 Künstlern rekapitulieren ihre Geschichte. Doch die Entwicklung der Kamera wird nicht isoliert betrachtet. Es geht um eine durch technische Innovation ausgelöste visuelle Revolution. Wie hat das Kleinbild das fotografische Sehen, der Blick durch den Leica-Sucher die Wahrnehmung der Welt verändert? Zu sehen sind Arbeiten international bekannter Leica-Fotografen wie Alexander Rodtschenko, Henri Cartier-Bresson oder Robert Capa. Unter den gezeigten Bildern sind Ikonen wie der Freudenkuss bei der Siegesparade 1945 auf dem New Yorker Times Square, aufgenommen von Fotoreporter Alfred Eisenstaedt, aber auch weniger bekannte Aufnahmen.

„Augen auf – 100 Jahre Leica Fotografie“ bis 11. Januar 2015  in den Deichtorhallen Hamburg, danach in Frankfurt, Berlin, Wien und München

de.leica-camera.com

www.deichtorhallen.de

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