Architektur auf Knopfdruck
Achim Menges entwickelt Programmcodes und revolutioniert so die Architektur.

Ein Klick genügt. Und wie aus dem Nichts baut sich eine Hummerschale von acht Meter Durchmesser auf. Getragen wird sie von einem Gerüst aus mehr als 60 Kilometer Glas- und Carbonfasern. Und schon steht der futuristisch anmutende Pavillon auf dem Gelände der Universität Stuttgart. Mit seinen 320 Kilogramm ist er ein echtes Leichtgewicht. Zunächst existiert er allerdings nur in der Virtualität. Es handelt sich um eine Simulation von Achim Menges, Architekt und Professor an dem von ihm gegründeten Institut für Computerbasiertes Entwerfen an der Universität Stuttgart. Alle Berechnungen, die er für ein Bauwerk wie dieses benötigt, übernimmt bei ihm ein Computer. Sie sind Teil eines umfangreichen Programmcodes, den Menges und sein Team entwickelt haben. Auch wenn es darum geht, seine Bauwerke in der Realität aufzubauen, verzichtet er nicht auf digitale Helfer: Das Tragwerk des an einen Hummer erinnernden Pavillons haben Roboter gefertigt, die sonst in der Automobilindustrie zum Einsatz kommen. Hilfe holen sich Menges und sein Team auch von der Natur: Für ihre Strukturen haben die Architekten zusammen mit Biologen neben der Anatomie von Hummern auch die Struktur von Seeigeln und Spinnen untersucht und sich davon inspirieren lassen.