Erfolg für Airbus
Erstmals hat eine große japanische Airline dem Flugzeugbauer einen Großauftrag erteilt.

Die große japanische Fluggesellschaft Japan Airlines hat 31 Langstreckenflugzeuge des Typs Airbus A 350 bestellt: für weitere 25 Maschinen hat sie sich eine Option gesichert. Die Bestellung markiert einen Meilenstein in der Airbus-Geschichte. Denn jahrzehntelang kauften die großen japanischen Fluggesellschaften bei Boeing ein – weil japanische Unternehmen den US-Hersteller mit Teilen belieferten. Der Auftrag hat einen Katalogwert von 7 Milliarden Euro und tut auch der deutschen Wirtschaft gut. Denn im Hamburger Airbus-Werk werden große Teile des Rumpfes des A 350 produziert und ausgerüstet. Die obere Flügelschale aus Kohlefaser kommt aus Stade. In Bremen wird die Flügeltechnik montiert. Die Kabinenelektronik kommt aus Buxtehude.
Japanische Fluglinien hätten nun jedes größere Modell von Airbus bestellt, jubelte das europäische Konsortium in seiner Pressemitteilung. Japan Airlines ist nach Angaben von Airbus die siebte japanische Fluglinie, die ein europäisches Flugzeug bestellt hat. Zu den bisherigen Auftraggebern gehören AirAsia Japan (demnächst Vanilla Air), All Nippon Airways, Jetstar Japan, Peach Aviation, Skymark Airlines and Starflyer. 2013 wurde das 100. Flugzeug von Airbus nach Japan ausgeliefert. Doch Großaufträge waren bisher ausgeblieben.
Die Entscheidung pro Airbus fiel wohl auch deshalb, weil die Europäer sich inzwischen aus Japan beliefern lassen. Der Flugzeugbauer unterhält Beziehungen zu über 20 Firmen, darunter Bridgestone, Panasonic, Yokogawa Electric und Minebea. Toray und Toho Tenex versorgen Airbus mit Karbonfasern. Außerdem gibt es gemeinsame Forschung und Entwicklung bei zusammengesetzten Materialien mit der japanischen Weltraumagentur JAXA und dem Metall- und Materialforschungsinstitut RIMCOF. ▪