Zum Hauptinhalt springen

Starthilfe in den Alltag

Die Interkulturelle Beratungsstelle der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) bietet ganz gezielte Unterstützung. Leiterin Juliana Roth erläutert im Interview, was genau sich dahinter verbirgt.

07.07.2015
© dpa, Students

Die Interkulturelle Beratungsstelle der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) bietet ganz gezielte Unterstützung. Dafür gab es 2014 den Preis des Auswärtigen Amtes für exzellente Betreuung ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen. Ein Interview mit Leiterin Juliana Roth.

Frau Roth, welche Anliegen haben die Studierenden, die Kontakt zur Interkulturellen Beratungsstelle suchen?
Sie wünschen sich zusätzliche Betreuung und Begleitung – eine Starthilfe, damit sie sich nach einer Weile ganz selbstverständlich im universitären und privaten Alltag zurechtfinden können. Die Befindlichkeiten sind aber natürlich ganz verschieden, je nachdem, woher die Studierenden stammen. Ein chinesischer Student hat andere Fragen als jemand aus der Ukraine. Wir nutzen unser Wissen aus Lehre und Forschung zu interkultureller Kommunikation, um jeden einzelnen mit seinem persönlichen Profil zu sehen und zu unterstützen.

 

Was gab den Ausschlag für die Gründung der Beratungsstelle?
Anfang der 1970er-Jahre kam ich aus Bulgarien nach Deutschland und musste beim Studium selbst feststellen, dass die internationalen Studierenden häufig Schwierigkeiten hatten, sich einzugewöhnen. Das lag vor allem daran, dass die Lehr- und Lernsysteme in ihrer Heimat ganz anders aufgebaut waren als das System in Deutschland. Als gegen Ende der 1990er-Jahre die Zahl der Studierenden aus dem Ausland deutlich anstieg, wuchs auch der Bedarf nach professioneller Betreuung. 2007 wurde am Institut für Interkulturelle Kommunikation (IKK) der LMU die Interkulturelle Beratungsstelle gegründet.

 

Welche Hilfen bieten Sie konkret an?
Zu unseren Aktivitäten gehören eine offene Sprechstunde, vor allem aber Veranstaltungen und Workshops. Dabei arbeiten wir nach dem Motto „Studierende für Studierende“. Fortgeschrittene Studierende sowie Doktoranden und Alumni des IKK treten als Trainer auf und behandeln gezielt jene Punkte, die die Teilnehmer beschäftigen. Dazu gehört der Unterrichtsstil in Deutschland, aber beispielsweise auch das Thema Freundschaften. Bei diesen Treffen haben die internationalen Studierenden Gelegenheit, Probleme offen anzusprechen. Außerdem laden wir sie ein, von ihrer Heimat zu erzählen. Auf Nachfrage der studentischen Nationalvereine organisieren wir auch spezielle Workshops für Studierende aus einem bestimmten Land. Die Beratungsstelle setzt auf eine kultursensible Unterstützung und das hohe Engagement unserer jungen Trainer.

Interview: Helen Sibum

www.ikberatung.ikk.uni-muenchen.de/index.html

Dieser Text stammt aus dem "Karriere-Kompass Deutschland". Die App steht für Smartphones, Tablets und Blackberrys bei Google Play, iTunes und im Amazon App-Shop zum kostenfreien Download bereit. Weitere Informationen:

https://www.deutschland.de/de/topic/wissen/bildung-lernen/Karriere-Kompa...