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Max Weber – Pionier der Soziologie

Max Weber machte die Soziologie zur modernen Wissenschaft – seine Ideen wirken bis heute.
10.04.2024
© picture-alliance/akg-images - Max Weber

Max Weber ist einer der bekanntesten Sozialwissenschaftler Deutschlands. Bis in die jüngste Zeit zählt er zu den am häufigsten zitierten Soziologen. Mit seinem Werk „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ über den Zusammenhang von Religion und Kapitalismus setzen sich seit Jahrzehnten Wissenschaftler auseinander. Auch mehr als 100 Jahre nach seinem Tod werden seine Werke – Beschreibungen der modernen Welt – weltweit gelesen, übersetzt und immer wieder neu interpretiert. Selbst wer sich mit Max Weber nicht näher beschäftigt habe, vermutet die Wochenzeitung „Die Zeit“, kenne doch ein paar Formulierungen von ihm. Etwa, dass Politik das „Bohren dicker Bretter“ sei, mit „Leidenschaft und Augenmaß“ zu betreiben, nachzulesen in seinem legendären Vortrag „Politik als Beruf“ von 1919.

Max Weber überschritt gern Fächergrenzen. Seine Forschungen beschäftigen sich mit Geschichts-, Kultur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Beeinflusst wurde er in seiner kreativen Vielfalt auch von den Erfahrungen in den interdisziplinär wirkenden Gelehrtenkreisen der Universitätsstadt Heidelberg, wo er lange als Professor wirkte. So beschreibt es der Weber-Experte Jürgen Kaube in seiner im Jubiläumsjahr erschienen Biografie, die vom faszinierenden Werk und Leben dieses deutschen Gelehrten erzählt: In Heidelberg jedenfalls wurde jenseits des Mainstreams gedacht und durchaus auch gelebt.

Weber wird weltweit beachtet

Geboren wurde Maximilian Carl Emil Weber am 21. April 1864 im thüringischen Erfurt als „Mitglied der bürgerlichen Klasse“, wie er selbst betonte. In Berlin studierte Weber an der Friedrich-Wilhelms-Universität, der heutigen Humboldt-Universität, von 1882 bis 1886 Jura, Nationalökonomie, Philosophie und Geschichte. Später forschte und lehrte er in Berlin, Freiburg, Heidelberg und München als Professor. Politisch war er wie viele Intellektuelle seiner Zeit lange national eingestellt, engagierte sich jedoch nach Ende des Ersten Weltkriegs für die linksliberalen Demokraten.

Die internationale Wirkungsgeschichte von Webers Schriften begann schon sehr früh: „Bereits 1897 wurden seine 1894 und 1896 erschienenen Börsenschriften ins Russische übersetzt. Seitdem sind seine Arbeiten in vielen Sprachen erschienenen“, heißt es bei der  Max-Weber-Stiftung. Diese geisteswissenschaftliche Forschungsorganisation hat sich ausführlich mit der Rezeption auseinandergesetzt. In Japan beschäftigt sich gerade in den vergangenen Jahren eine neue Generation von Forschern mit Webers herausragenden soziologischen Ideen, die auch nach mehr als 100 Jahren noch wirken.

www.maxweberstiftung.de

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