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Neugier macht erfolgreich

Spannende Naturwissenschaft: Beim Wettbewerb „Jugend forscht“ treten junge Entdecker gegeneinander an. Für einige der Start in eine große Karriere. 

Sebastian Balzter, 24.05.2018
Jugend forscht
© dpa

Sie erforschen nachhaltige Energiequellen, den Einsatz von Nanotechnik und komplexe Probleme der Finanzmathematik: Seit mehr als 50 Jahren zeigen interessierte Schüler im Wettbewerb „Jugend forscht“ ihr Können. 1965 rief der damalige Chefredakteur des Magazins „Stern“, Henri Nannen, den Wettbewerb ins Leben. Waren im ersten Jahrgang knapp 250 Teilnehmer dabei, sind es heute mehr als 12.000. Die jüngsten gehen in die vierte Klasse, die ältesten sind 21 Jahre alt. Unter den Siegern der vergangenen Jahrzehnte gibt es viele, die später eine beeindruckende Karriere gemacht haben – nicht unbedingt in der Naturwissenschaft. Drei spannende Beispiele.

Traumjob: Chemiker – Bundesbankpräsident Jens Weidmann 

Jens Weidmann
Jens Weidmann © dpa

Niedrigzinsen, Konjunktur, Eurokrise – das sind die Themen, mit denen sich Jens Weidmann heute als Präsident der Deutschen Bundesbank beschäftigt. Kaliumpermanganat, Sauerstoff, Ammonium – das waren die Stichworte, die ihn vor gut 30 Jahren als Schüler im baden-württembergischen Backnang umtrieben. Die Stadt liegt an der Murr, und den Zustand dieses Flusses untersuchten Weidmann und ein Schulfreund. Das brachte ihnen 1984 im Chemie-Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ den dritten Platz ein. Weidmann sagte damals, er wolle nach dem Schulabschluss Chemie studieren und vielleicht darin promovieren. Es kam anders: Weidmann wurde Volkswirt, Bundeskanzlerin Angela Merkels wichtigster Wirtschaftsberater und schließlich oberster deutscher Währungshüter

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Vom Jugendpreis zur Physik-Professur – Forscherin Gisela Anton 

Gisela Anton
Gisela Anton © Universität Erlangen

Ein Spaziergang genügte, schon hatte Gisela Anton ihr Thema für den Wettbewerb „Jugend forscht“ 1975 gefunden, damals war sie 20 Jahre alt. Warum, fragte sich die junge Frau, treibt der große Holzbalken im Fluss nicht waagerecht, sondern schräg? „Es schaute nur eine Kante oben aus dem Wasser heraus“, beschreibt sie im Rückblick ihre Verwunderung. Sie ging der Sache auf den Grund, mit Experimenten und Berechnungen, und fand – laienhaft erklärt – heraus: Bestimmte Drehbewegungen bringen den Holzbalken im Wasser aus seiner stabilen waagerechten Schwimmlage. Anton gewann mit ihrem Beitrag den ersten Preis. Heute ist sie Professorin für Physik an der Universität Erlangen.

„Besser als Schule“ – Unternehmer Andreas von Bechtolsheim

Andreas von Bechtolsheim
Andreas von Bechtolsheim © Norbert Stuhrmann, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license

CC 3.0 Unported license

Andreas von Bechtolsheim ist der erfolgreichste deutsche Unternehmer in den USA, sein Vermögen wird auf rund vier Milliarden Dollar geschätzt. Er war einer der ersten Investoren überhaupt, die auf Google setzten. 1974 war von Bechtolsheim Gewinner im Physikwettbewerb von „Jugend forscht“. Er hatte ein Gerät konstruiert, das mit Ultraschallwellen eine besonders genaue Messung von Strömungen möglich machte. Der Wettbewerb habe ihm „mehr geholfen als die Schule“, sagte von Bechtolsheim später. Nach dem Schulabschluss zog er zum Studium in die USA und begann, sich mit dem Internet zu beschäftigen – der Anfang einer märchenhaften Karriere.

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