Erfolgreicher Test deutscher Drohnenwaffe „Virtus“
Auf einem Übungsplatz wurde die Wirkung einer deutschen Drohne gegen gepanzerte Ziele getestet.
Schrobenhausen (dpa) – Auf einem Sprengplatz in Bayern wurden Gefechtsköpfe für die Kamikazedrohne „Virtus“ erfolgreich getestet. Die Drohnen könnten mehr als 100 Kilometer weit fliegen und mehr als eine Stunde in der Luft sein, so ein Vertreter von Stark Defence, einem der beteiligten deutschen Rüstungsunternehmen. Das System fliege über dem Einsatzgebiet und erkenne Ziele. Es sei bestimmt für die Bekämpfung von feindlichen Kampfpanzern, Flugabwehrraketenstellungen und Radarstellungen und im Kern bereits einsatzbereit. Der Industrietest der Gefechtsköpfe habe auch die Durchschlagskraft untersuchen sollen: Nach Angaben des Unternehmens wurden mehr als 800 mm Panzerstahl durchdrungen.
Drohnen wie Virtus wird eine große Bedeutung im Bündnis- oder Verteidigungsfall zugesprochen, sie sollen künftig in großer Menge produziert werden.
Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Christian Freuding, will in den nächsten Jahren sechs Einheiten für den Einsatz von dann neu eingeführten Kamikazedrohnen aufstellen. Mit Blick auf die Einsatzbereitschaft und Bedrohungen durch Russland habe er zudem den Auftrag erteilt zu untersuchen, was die Bundeswehr im Zeitraum bis 2029 könne und was der Feind könne. Daraus sollten weitere Schlüsse für die Verteidigungsplanung gezogen werden. „Ich erwarte Ergebnisse nach dem Jahreswechsel“, sagte er.