Gedenken bei jüdischem Fest in Berlin
Nach dem Terrorangriff in Sydney versammeln sich in Berlin Hunderte Menschen zum Beginn des Chanukka-Fests, darunter Bundespräsident Steinmeier.
Berlin (dpa) – Unter dem Eindruck eines Terrorangriffs in Sydney haben sich mehrere hundert Menschen am Brandenburger Tor in Berlin versammelt, um gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde Chabad den Beginn des Chanukka-Festes zu feiern. An der Veranstaltung nahmen auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, seine Frau Elke Büdenbender sowie der aschkenasische Oberrabbiner des Staates Israel, Rabbiner Kalman Meir Ber, teil.
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin, Rabbiner Yehuda Teichtal, zeigte sich tief erschüttert über die Tat in Australien. Die Gemeinde in Sydney habe lediglich das Licht über die Dunkelheit feiern wollen, sagte er. Ziel sei ein Zeichen für Miteinander und positive Zusammenarbeit gewesen, unabhängig von Religion oder Weltanschauung.
Mit bewegten Worten erinnerte Teichtal an einen Rabbiner, der bei dem Anschlag getötet worden sei. Es habe sich um einen persönlichen Freund gehandelt.
Teichtal entzündete gemeinsam mit Steinmeier und Büdenbender eine Fackel, mit der die erste Kerze am Chanukka-Leuchter vor dem Brandenburger Tor angezündet wurde.
Das achttägige Chanukka-Fest erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im zweiten Jahrhundert vor Christus. An jedem Abend wird eine weitere Kerze am Leuchter entzündet. Traditionell werden Speisen gegessen, die in Öl gebraten sind. Dazu zählen Latkes sowie mit Marmelade gefüllte Krapfen, sogenannte Sufganiot. Auch am Brandenburger Tor wurden diese verteilt.