Merz für deutsche Führungsrolle in der Nato
Vor 70 Jahren ist die Bundesrepublik der Nato beigetreten. Bundeskanzler Friedrich Merz spricht sich für eine stärkere Position Deutschlands im Bündnis aus.

Berlin (dpa) – 70 Jahre nach dem Nato-Beitritt Deutschlands hat Bundeskanzler Friedrich Merz den Anspruch einer deutschen Führungsrolle im Bündnis bekräftigt. „Wir werden in den nächsten Jahren vorangehen bei der Aufgabe, den europäischen Pfeiler der Nato zu stärken“, sagte Merz bei einem Festakt zum Jubiläum in Berlin. Seine Regierung werde mit neuen Finanzmitteln alles daransetzen, die Bundeswehr zur stärksten konventionellen Armee der Europäischen Union zu machen – „wie es einem Land unserer Größe und Wirtschaftskraft angemessen ist und wie es unsere Alliierten zu Recht von uns erwarten“.
Ähnlich äußerte sich Verteidigungsminister Boris Pistorius. „Damit unsere Allianz erfolgreich bleibt, müssen wir Europäer mehr Verantwortung übernehmen“, sagte Pistorius. „Deutschland wird dabei vorangehen.“
Nato-Generalsekretär Mark Rutte würdigte den Anstieg der deutschen Verteidigungsausgaben und nahm das Angebot einer deutschen Führungsrolle in Europa dankend an. „Deutschland ist eine treibende Kraft in unserem Bündnis. Wir brauchen ihre Führungsrolle und ihr entschlossenes Handeln.“
Westdeutschland war am 6. Mai 1955 das 15. Mitglied des transatlantischen Verteidigungsbündnisses geworden. Inzwischen gehören der Allianz 32 Länder an – zuletzt traten unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine Schweden und Finnland bei.