Schneider: 138 Millionen für Netzausbau im Ausland
Deutschland fördert regenerative Energien im globalen Süden und setzt auf mehr internationale Zusammenarbeit beim Klimaschutz.
Belém (dpa) Bundesumweltminister Carsten Schneider hat bei der Weltklimakonferenz in Belém 138 Millionen Euro für den Ausbau von Speichern und Stromnetzen in Staaten des globalen Südens angekündigt. Die Mittel stammen aus der Internationalen Klimaschutzinitiative, einem Förderinstrument für internationale Klima und Biodiversitätsprojekte. Mit der Umstellung auf dezentral erzeugte erneuerbare Energien müssen auch die Stromnetze umgebaut werden.
Laut Ministerium warten weltweit Projekte mit rund 3000 Gigawatt auf eine Netzanbindung, weil Leitungen fehlen oder Netze zu schwach sind. Das entspreche etwa dem dreifachen Kraftwerkspark der EU. Schneider sagte, Deutschland habe gelernt, hohe Anteile erneuerbarer Energien ins Netz zu integrieren, und wolle diese Erfahrung teilen.
Zugleich will Schneider den internationalen Klimaclub neu beleben. Dem Netzwerk gehören 47 Staaten an. „Hier arbeiten der globale Süden und Norden eng zusammen, sowohl auf politischer Ebene als auch unter Experten“, sagte Schneider. Ziel sei es unter anderem, den hohen Ausstoß klimaschädlicher Gase in der Zement und Stahlproduktion zu senken, beides Grundstoffe aller Volkswirtschaften. Eine Erklärung der Mitglieder fordert mehr Kapital für die Dekarbonisierung. In einer Rede vor dem Konferenzplenum der COP30 lobte Schneider zudem die Gastfreundschaft Brasiliens und rief zum Schluss: Viva Amazonia.