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Menschen 2017

Diese Menschen werden im Jahr 2017 von sich reden machen.

23.12.2016
© dpa/Felix Hörhager - people 2017

Maren Ade, Oscar-Anwärterin

2016 war sie der Star der Filmfestspiele in Cannes, 2017 könnte sie Hollywood und den Rest der Filmwelt erobern. Die deutsche Regisseurin Maren Ade ist mit ihrem Film „Toni Erdmann“ für einen Oscar in der Kategorie „Bester ausländischer Film“ nominiert. In dem Film besucht ein Musiklehrer mit ausgeprägtem Hang zum Scherzen überraschend seine erfolgreiche Tochter – und es kommt zum Eklat. Bei Publikum und Kritik kommt das Drama der 1976 geborenen Ade gut an. Französische Kritiker schwärmten von einem zugleich verkopften und leichtfüßigen Film und bezeichneten ihn als „Juwel“ und „euphorisierende Pille“.

 

Adam Szymczyk, Querdenker

Es war ein Paukenschlag, mit dem Adam Szymczyk die internationale Kunstszene im Oktober 2014 für kurze Zeit in Aufregung versetzte. Der Kurator stellte das Konzept für die Documenta 14 vor, die weltweit wichtigste Ausstellung für zeitgenössische Kunst. Erstmals läuft die seit 1955 in Kassel beheimatete Schau 2017 auch in Athen. Die griechische Hauptstadt wird gleichberechtigter Ausstellungsort. „Die Documenta wird damit ihre unangefochtene Position als Gastgeberin zugunsten einer anderen Rolle ruhen lassen: der Rolle des Gastes“, sagte ihr künstlerischer Leiter Adam Szymczyk. „Von Athen lernen“ – so lautet der Titel der Documenta 14. Darin solle die Spannung zwischen dem Norden und dem Süden greifbar werden, so der 1970 in Polen geborene Documenta-Chef.

 

Chris Dercon, Neuanfänger

Nichts Geringeres als ein „Globaltheater für das 21. Jahrhundert“ will Chris Dercon aus der Berliner Volksbühne machen. Der belgische Kurator löst im Sommer 2017 den seit 1992 amtierenden Intendanten Frank Castorf ab und übernimmt die künstlerische Leitung eines der führenden deutschen Theaterhäuser. Nicht überall stieß die Ernennung des 1958 geborenen Dercon auf Zustimmung. Weit über Berlin hinaus hieß es, mit Chris Dercon übernähmen das große Geld und der globalisierte Kunstmarkt die Volksbühne. Der neue Intendant, der auf eine glänzende internationale Karriere als Museumsleiter und Kulturmanager zurückblickt, wird sich also beweisen und die Kulturszene überzeugen müssen.

 

Martin Schulz, Rückkehrer

Seine Leidenschaft für Europa konnte man in zahlreichen Sitzungen des EU-Parlaments live verfolgen. Nun aber ist Martin Schulz von der Bühne der Europapolitik abgetreten. Der ehemalige EU-Parlamentspräsident kehrt zurück in die Bundespolitik und bewirbt sich bei der Bundestagswahl 2017 um ein Bundestagsmandat. Seit 1974 ist er Mitglied der Sozialdemokraten. Berufliche Neuanfänge sind für den 1955 geborenen Politiker nichts Neues. In seiner Heimatstadt Würselen bei Aachen war er zunächst Buchhändler und Bürgermeister. In Brüssel dann arbeitete er sich bis an die Spitze des EU-Parlaments hoch. In dieser Zeit schärfte er sein außenpolitisches Profil und prägte sich vielen Menschen als ehrlicher und authentischer Politiker ein.

 

Sabine Eckhardt, Digital-Chefin

An Machtthemen habe sie große Freude, sagte Sabine Eckhardt unlängst über sich selbst. Die muss sie auch haben. Schließlich wurde sie zu Beginn des Jahres 2017 in den Vorstand eines großen deutschen Medienkonzerns berufen. Bei ProSieben.Sat1 hat die 44-Jährige nun die Aufgabe des Chief Commercial Officers übernommen und lenkt die gesamten digitalen Ströme des Konzerns. Kein leichtes Unterfangen. Eckhardt, die in Bremen aufwuchs und Germanistik und Philosophie in München und Pisa studierte, ist für TV-Werbung, digitalen Handel und Daten-Handling des Medienkonzerns in Unterföhring bei München zuständig. Gelingt ihr das, könnte es auch eine Empfehlung für noch höhere Aufgaben sein. Der Vorstandsvorsitz des Unternehmens wird 2019 frei.

 

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