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Von Herkunft und neuen Wegen

Durch die Kulturakademie Tarabya konnte der Theaterregisseur Nurkan Erpulat auch in seinem Herkunftsland Türkei inszenieren.

Canan Topçu, 03.09.2021
Nurkan Erpulat
Nurkan Erpulat © picture alliance

Nurkan Erpulat war einer der Ersten, die als Stipendiaten für die Kulturakademie Tarabya vorgeschlagen wurden. Und er ist einer der Künstler, die dort zweimal zu Gast waren. Während seiner Aufenthalte von Dezember 2012 bis Januar 2013 sowie von Oktober 2015 bis Juni 2016 arbeitete er an zwei Stücken. Im Stadttheater des Istanbuler Bezirks Bakırköy inszenierte er „Die lächerliche Finsternis“ von Wolfram Lotz. Mit dem Stipendium sei ein Wunsch in Erfüllung gegangen, in seinem Herkunftsland ein Stück zu inszenieren. „Ohne das Stipendium hätte eine Inszenierung in der Türkei finanziell nicht zustande kommen können“, sagt der renommierte Regisseur.

2016 inszenierte Erpulat „Love it or leave it!“ am Maxim Gorki Theater.
2016 inszenierte Erpulat „Love it or leave it!“ am Maxim Gorki Theater. © picture alliance / Eventpress Hoensch

Der 1974 in Ankara geborene Erpulat studierte in Izmir Schauspiel und kam 1999 nach Deutschland. „Ich habe schon als Kind gerne Theater gespielt“, sagt er. In Deutschland arbeitete er aber nur kurze Zeit als Schauspieler. Er studierte erst Theaterpädagogik und ab 2003 dann an der Hochschule für Schauspiel Ernst Busch – und zwar als erster Türke in der Sparte Regie. Für seine Arbeit wurde der 47-Jährige mehrmals mit Theaterpreisen ausgezeichnet. Seine Inszenierung „Verrücktes Blut“ wurde 2011 zum deutschsprachigen Theaterstück des Jahres gekürt, er selbst zum Nachwuchsregisseur des Jahres.

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Seit 2013 ist Nurkan Erpulat Hausregisseur am Berliner Maxim Gorki Theater, wo er zuletzt eine Bühnenfassung von Deniz Ohdes Roman „Streulicht“ inszenierte. „Ein tolles Buch“, sagt er. Toll, weil es leise erzählt sei und sich dem Thema Herkunft aus unterschiedlichen Perspektiven nähere und vor allem die soziale Klasse einbeziehe. Über die Premiere im August 2021 schrieb das Portal nachtkritik.de: „So gelingt die Inszenierung wie aus einem Guss, gleitet nahtlos zwischen den Strängen, schildert die Figuren in ihrem komplexen Verhältnis zur eigenen Herkunft.“

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