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Lösungen für die Herausforderungen des Journalismus finden

„Sharing Solutions“ ist das Motto des diesjährigen Global Media Forums der Deutschen Welle in Bonn. Zwei Tage lang diskutieren die Teilnehmer über Bedrohungen für Medienmacher.

Kim BergKim Berg, 17.06.2024
Global Media Forum
© dpa/pa

Der Journalismus steht vor großen Herausforderungen: Fake News lassen sich oft kaum von echten Meldungen unterscheiden. Dazu kommt: Die Aufmerksamkeitsspanne des Publikums wird immer kürzer. Viele Menschen suchen nach schnellen Antworten auf komplexe Fragen. Populisten, Autokraten und Diktatoren setzen Journalisten weltweit unter Druck. Wie lassen sich diese Probleme gemeinsam lösen? Darüber diskutieren die rund 1.500 Teilnehmenden auf dem 17. Global Media Forum der Deutschen Welle (DW) in Bonn. 

Zum Auftakt der Veranstaltung sagte DW-Intendant Peter Limbourg: „In dunklen Zeiten ist Optimismus besonders wichtig, denn Pessimisten tragen in der Regel nicht zu Lösungen bei. Lassen Sie uns Lösungen und Ideen austauschen.“

Unter dem Motto „Sharing Solutions“ treffen sich Persönlichkeiten aus Politik und Medien aus über 120 Ländern am 17. und 18. Juni 2024 im World Conference Center. In Workshops und Panels diskutieren sie über Themen wie die Berichterstattung über aktuelle Konflikte, die Gewährleistung der Sicherheit von Journalisten weltweit, die Bekämpfung von Fehlinformationen und Internetzensur, die darauf zielt, qualitativ hochwertige journalistische Informationen zu unterdrücken. Einen besonderen Schwerpunkt innerhalb des Forums nimmt in diesem Jahr das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ein.

Ein wichtiges Thema: Frauen- und Minderheitenrechte

In seiner Eröffnungsrede sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst in einer Videobotschaft, dass KI sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringe. „Vielen Menschen fällt es schwer, zwischen wahren und falschen Informationen zu unterscheiden, was die Notwendigkeit von Medienkompetenz unterstreicht. Das Global Media Forum ist die perfekte Plattform, um beides zusammenzubringen.“

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock dankte den teilnehmenden Journalistinnen und Journalisten aus aller Welt in ihrer Ansprache für ihr Engagement. „Unabhängiger Journalismus ist weltweit unter Druck. Ein Grund dafür ist, dass Journalisten zu Zielen in Kriegen und Konflikten werden. 2023 wurden etwa 120 Journalisten getötet, während sie ihrer Arbeit nachgingen. Fast zwei Drittel von ihnen starben im Gazastreifen – das ist inakzeptabel“, sagte sie in ihrer Keynote-Rede. Nur Journalisten hätten die Möglichkeit Geschichten zu erzählen, die sonst ungehört blieben – und „Fragen zu stellen, die sonst unbeantwortet bleiben würden. Diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, deren Macht sonst unkontrolliert bliebe. Und um eine Stimme für diejenigen zu sein, die im Moment nicht laut genug sein können, um gehört zu werden.“ Gemeinsam mit der philippinischen Nobelpreisträgerin Maria Ressa und der ugandischen Journalistin Culton Scovia Nakamya diskutierte Baerbock im Anschluss über die Einschränkungen von Frauen- und Minderheitenrechten weltweit.

Seit 2008 dient das Forum als einzigartige interdisziplinäre Plattform für einen interkulturellen Austausch und möchte Lösungsansätze für die Sicherung der Meinungsfreiheit und den Kampf gegen Fehlinformationen weltweit fördern.