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Der andere Weg

Silke Bender wollte zunächst auf Nummer sicher gehen, hat sich dann aber doch selbständig gemacht.

17.02.2017
© privat - Silke Bender

Silke Bender zog es zwar weg, aber sie wollte nicht gleich alles aufgeben. Also reiste die Frankfurterin, die zuletzt als Personalberaterin und Projektleiterin in einer Transfergesellschaft gearbeitet hatte, im Dezember 2012 nach Asien. „Asien gilt als sicher, das war mir als Frau sehr wichtig“, sagt sie. Über Vietnam, Kambodscha, Malaysia, Singapur, Thailand, Philippinen und China kam sie schließlich nach Hongkong und hielt nach konventionellen Jobs Ausschau. Auf der Website der Deutschen Außenhandelskammern stieß sie auf eine interessante Stelle in einer Unternehmensberatung, zwei Interviews später hatte sie den Job. „Eigentlich wollte ich nach einem Jahr wieder zurück nach Deutschland, aber Asien generell und Hongkong im Speziellen haben mir so gut gefallen, dass ich immer noch hier bin und keine Rückkehrpläne habe“, sagt sie.

Über einen Auslandsjob in die Selbständigkeit

Nach zwei Jahren als Unternehmensberaterin, überwog aber ihre Leidenschaft für Fitness, Wellness, Yoga und Trailrunning. Sie warf dann doch alle Sicherheiten über Bord, kündigte und steckte das Ersparte in eine Yogaausbildung. „Das war nicht ganz leicht, weil ich als Yogalehrer-Newbie erst einmal praktische Erfahrung im Unterrichten sammeln und mir eine Nische suchen musste, da die Konkurrenz sehr groß ist“, erzählt Bender. Weil sie aber auch leidenschaftliche Off-Road Läuferin ist, war die Nische schnell gefunden: „Yoga for Runners“ war und ist fortan ihr Business. Damit hat sie sich  im südostasiatischen Raum online und offline einen soliden Kundenstamm aufgebaut. Sie gibt Kurse in Gruppen, privat und teilweise in Unternehmen, bietet aber auch Online Coaching an - zusammen mit ihrem Partner, der professioneller Läufer ist. „Das tolle am Online Coaching ist, dass es einen völlig unabhängig vom Ort macht“, sagt sie. „Alles was wir dazu brauchen, sind unser Laptop und eine funktionierende Internetverbindung und für die Vlogs, die mein Partner macht, ein gutes Kamera Equipment.“ Von Yoga, Running- und Online-Coaching lässt sich selbst im ziemlich teuren Hongkong leben. Denn nicht nur die Lebenshaltungskosten sind dort höher, auch die Hongkonger Klientel zahlt entsprechend, weil die Gehälter ebenfalls hoch sind.

Balance zwischen Arbeit und Freizeit

„Ich führe kein glamouröses, dafür aber ein freies und unabhängiges Leben, in dem ich eine gute Balance zwischen Freizeit und Arbeit kreiere, was mich sehr zufrieden und glücklich macht“, sagt sie. An einem typischen Tag arbeitet sie drei bis fünf Stunden am Computer (Online Coaching, E-Mails, Skype calls, Selbstvermarktung), gibt ein bis zwei Stunden Yogaunterricht und trainiert selbst zwei bis drei Stunden.

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