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Zeitgeschichte als Zweiteiler

Nico Hofmann verwandelt Gegenwart in Geschichten und fesselt mit seinen Event-Zweiteilern die TV-Zuschauer.

18.03.2015
© Uwe Anspach/dpa - Nico Hofmann

Nico Hofmann arbeitet wie ein Chefredakteur. Er liest Zei­tungen, Zeitschriften, markiert Artikel, Absätze, macht sich Notizen – immer auf der Suche nach Storys, die erzählt werden wollen. Allerdings für Film und Fernsehen. Denn Nico Hofmann ist Filmproduzent, mit zehn Produktionen im Jahr der erfolgreichste in Deutschland. Sein Rezept: Gegenwart in Geschichten verwandeln, emotionalisiert und fiktionalisiert. Sein Kunstgriff: Der Event-Zweiteiler. Dieses TV-Format hat er etabliert und perfektioniert. Mit „Rommel“, dem Leben des deutschen Generals, oder „Bornholmer Straße“, der Tragikomödie zu 25 Jahren Mauerfall, hat er Millionen vor den Bildschirm gelockt. „Grzimek“, die Hommage an den Frankfurter Zoologen, ist abgedreht, „Beckenbauer“, die Dokumentation über Deutschlands größten Fußballspieler, soll zum 70. Geburtstag des „Kaisers“ im September 2015 gezeigt werden. Angefangen hat Hofmanns Karriere mit einer „Eigenproduktion“. Als 18-Jähriger verfilmte er mit einer Super-8-Kamera die ­Trennung seiner Eltern. An der Filmhochschule waren die Kriegstagebücher seines Vaters sein Gegenstand. Was ihn berührt, ist auch sein Thema. Insofern reicht „Gegenwart“ bis 
hin zur Generation der Mütter und Väter.

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