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Der Schriftsteller Robert Menasse wirbt für ein offenes Europa.

18.06.2013
Robert Menasse
© picture-alliance/APA picturedesk - Robert Menasse

EUROPÄISCHER LANDBOTE. Die „Eurokratie“ hat beim Bürger oft einen schweren Stand. Ein großer Beamtenapparat, komplizierte Vorschriften aus Brüssel, unklare Kompetenzverteilungen: Die Liste der Vorurteile gegenüber der Europäischen Union ist lang. Auch der österreichische Autor Robert Menasse war nicht frei von Vorbehalten, als er sich auf den Weg nach Brüssel machte, um die EU und ihre Institutionen besser kennenzulernen. Doch er wurde überrascht und traf auf gut funktionierende Bürokratie, hochqualifizierte Beamte und eine offene, anregende Diskussionskultur. Diese wünscht sich Menasse auch für die einzelnen Nationalstaaten, von denen er sich mehr Engagement für die europäische Idee erhofft. Der große Essay „Der Europäische Landbote“ (Zsolnay Verlag) bündelt Menasses Einsichten und fordert „die Erfindung einer neuen, einer nachnationalen Demokratie“. Insbesondere in Deutschland hat Menasses Werk viel Kritikerlob erhalten, ebenso bedeutende Literaturpreise. Die Berliner Akademie der Künste betont in ihrer Begründung zur Verleihung des Heinrich-Mann-Preises, Menasse habe „überzeugend den Vorwurf widerlegt, Intellektuelle hätten zu Europa nichts mehr zu sagen“.

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