Avantgarde auf der Art Cologne
200 internationale Galerien präsentieren zeitgenössische Werke auf der größten Kunstmesse in Deutschland.

Rund 200 internationale Galerien geben im April auf der 47. Art Cologne wieder faszinierende Einblicke in die Geschichte und Gegenwart der Avantgarde. Neben den Ausstellerprogrammen wird 2013 in Köln wieder viel Wert auf Sonderschauen und den Galeriennachwuchs gelegt. Es gilt, die Traditionen der wohl weltältesten noch bestehenden Messe für die bildenden Künste des 20. und 21. Jahrhunderts zu wahren.
Ihre Entstehung geht zurück auf den „Kunstmarkt Köln ‚67‘“, der 1967 von den Kölner Galeristen Hein Stünke und Rudolf Zwirner in einem Kölner Kaufhaus eröffnet wurde. Mit diesem „Markt“ wollten Stünke und Zwirner ein neues Kunstzentrum in Deutschland etablieren, junge deutsche Künstler fördern und für ein internationales Sammlerpublikum interessant machen. 1967 lagen die Preise in Köln noch zwischen 20 Deutsche Mark (DM) für Grafiken und 60.000 DM für Spitzenwerke. Ein repräsentatives Ölbild von Gerhard Richter kostete damals weniger als ein fabrikneuer VW-Käfer.
Inzwischen hat sich die Szene grundlegend gewandelt. Im Jahr 2012 wurde für zeitgenössische Kunst so viel ausgegeben wie nie zuvor. Für Richter-Werke werden bis zu 15 Millionen Euro erzielt. Und so spielt auf der Kölner Traditionsmesse der Nachwuchs wieder eine besondere Rolle. Unter dem Label „New Contemporaries“ zeigen 38 junge, engagierte Galeristen ihre Programme zukunftsweisender Positionen. Und unter der Marke „New Positions“ stellen sich 22 junge, außergewöhnliche Künstler aus dem In- und Ausland vor.
Parallel zur Art Cologne eröffnen das Museum Ludwig, der Kölnische Kunstverein und das Ludwig Forum für Internationale Kunst hochkarätige Ausstellungen mit Retrospektiven und spannenden Positionen zeitgenössischer Kunst. Das Museum Ludwig zeigt eine Retrospektive der designierten Wolfgang-Hahn-Preisträgerin 2013 Andrea Fraser, der Kölnische Kunstverein eine Einzelausstellung des in Köln lebenden Künstlers Stefan Müller. Das Aachener Ludwig Forum präsentiert die in Deutschland noch relativ unbekannte Position des Detroiter Künstlers Michael E. Smith.
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