Berlin feiert China
Der chinesische Film „Schwarze Kohle, dünnes Eis“ gewinnt den Goldenen Bären.

ROTER TEPPICH. Der Hauptpreis der 64. Berliner Filmfestspiele im Februar 2014 ging gleich doppelt nach China. Der chinesische Regisseur Diao Yinan erhielt den Goldenen Bären für seinen Thriller „Bai Ri Yan Huo“ (Schwarze Kohle, dünnes Eis). Sein Hauptdarsteller Liao Fan gewann den Silbernen Bären. Diao Yinan war so gerührt, dass er zwei Minuten lang keinen Ton herausgekam. Dann knöpfte er sich das Jackett auf und bedankte sich unter Tränen. Sein gesamtes Team stand neben ihm. In dem Film geht es um eine Mordserie, die ungeklärt bleibt, bis sich ein Polizist in sie verbeißt, der seinen Dienst quittiert hat. „Der Film verpflanzt Konstellationen und Figuren aus dem französischen und amerikanischen Film Noir in die Winterlandschaft der chinesischen Provinz“, schrieb die Berliner Tageszeitung „Die Welt“. Chinesische Filme fanden bei der Berlinale in den vergangenen Jahren große Beachtung. Der Goldene Bär für „Schwarze Kohle“ ist bereits der fünfte Hauptpreis in den vergangenen 25 Jahren. Die Berlinale war aber nicht nur für China ein voller Erfolg, sie kam auch beim Publikum gut an. 330000 verkaufte Eintrittskarten bilden einen neuen Rekord.