Berlin Graphic Days
Bei den Berlin Graphic Days trifft sich die wachsende Szene internationaler Grafiker, Illustratoren und Street Art-Künstler.

Sie gelten manchem als Stiefkinder der Kunst – dabei haben Grafiker, Illustratoren und Street Art-Künstler es längst in die Museen dieser Welt geschafft. Auch Comics und Karikaturen nehmen in der zeitgenössischen Kultur einen festen Platz ein, und das nicht erst, seit Art Spiegelman mit seiner Graphic Novel „Maus – Die Geschichte eines Überlebenden“ den Pulitzer-Preis gewann.
Ob sich auch bei den Berlin Graphic Days künftige Preisträger tummeln? Wer weiß. Die Ambitionen der Teilnehmer sind zunächst einmal anderer Art. Bei dem Festival geht es ums Netzwerken, um Inspiration, ums Über-die-Schulter-gucken. Zum dritten Mal kommen Grafiker und Illustratoren im Kreativzentrum „Urban Spree“ zusammen. Heimat der Bewegung sind die USA und auch in Frankreich ist die Szene aktiv. Berlin entwickle sich derzeit ebenfalls zu einem Impulsgeber, sagen die Organisatoren des Festivals. „Hier siedeln sich unglaublich viele neue Künstler an. Aus Berlin kommen Einflüsse, die in die ganze Welt hinausgehen.“
Die Werke, die bei den Berlin Graphic Days zu sehen sind, entstehen ganz klassisch mit Tusche und Siebdruck oder mit allen Finessen der Technik am Computer. So verschieden wie ihre Arbeitsweisen sind die Hintergründe der rund 60 Künstler. Zu ihnen gehört etwa „Zellerluoid“, ein österreichischer Illustrator, der in Barcelona lebt und dort gerne dem Meer und seinen alten Vinylplatten zuhört um sich inspirieren zu lassen. Oder Kunny van der Ploeg aus den Niederlanden, deren Musikposter eine Leidenschaft für alte Druckmethoden erkennen lassen und deren Weg zum Festival nicht weit ist, weil sie sich in Berlin niedergelassen hat. Ebenfalls in der Hauptstadt sitzen die Modemacher von „Yackfou“, die ihre Kleidungsstücke mit Grafiken versehen. Aus dem Studentenprojekt wurde eine Firma mit Kunden in ganz Europa.
Die Berlin Graphic Days wollen ein Forum bieten für all diese und weitere Geschichten – und natürlich für die Kunst, die aus diesen Geschichten entsteht. Das Treffen beginnt mit einer mehrtägigen Ausstellung, am Wochenende läuft dann das eigentliche Festival für alle Grafik-Liebhaber. Viele von ihnen lassen sich leicht als solche identifizieren. Untrügliches Kennzeichen: Tusche an den Händen.
Berlin Graphic Days vom 20. bis zum 26. Januar 2014