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Kunst gegen den Krieg

Thorsten Brinkmann ist „Artist in Residence“ in Ypern.

14.08.2014
© picture-alliance/dpa - Thorsten Brinkmann

Der Kanarienvogel diente in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs als lebende Alarmanlage. Zog die neue, tödliche Waffe heran – das Giftgas –, starb das Tier als ­Erstes und gab den Soldaten damit vielleicht die Chance, rechtzeitig zu entkommen. In einem Werk des Künstlers Thorsten Brinkmann tauchen die Vögel wieder auf, ihre Köpfe verhüllt mit etwas, das wie kleine Gasmasken 
aussieht. Die mehrteilige, großflächige Arbeit „Warfare Canaries“ ist seit Juli 2014 an einem Ort zu sehen, der wie kaum ein anderer mit den Schrecken des Ersten Weltkriegs verbunden ist: im belgischen Ypern. Um die Stadt in Flandern konzentrierte sich vor hundert Jahren das 
Töten und ­Sterben. Bis heute ist der Ort geprägt von den damaligen Ereignissen und leistet – gerade im Gedenkjahr 2014 – engagierte Erinnerungsarbeit. Das Museum „In Flanders Fields“ mit seiner interaktiven Ausstellung bringt Besuchern aus der ganzen Welt die Ereignisse und deren Folgen nahe. In der neuen Dauerausstellung ist Thorsten Brinkmann als erster deutscher Künstler noch bis Anfang 2015 „Artist in Residence“ und lädt mit seiner Installation zum Nachdenken über Krieg und Frieden ein. Brinkmann, geboren 1971, lebt und arbeitet in Hamburg. Seine Werke, die er häufig aus gesammelten, ausrangierten Alltagsdingen formt, waren unter anderem bereits im Andy Warhol Museum in Pittsburgh zu sehen.

www.inflandersfields.be