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Welche Orte werden Weltkulturerbe?

Viele fiebern der Entscheidung entgegen: In Krakau wird der begehrte Titel „Weltkulturerbe“ vergeben. Diese drei Orte in Deutschland haben Chancen.

29.06.2017
© dpa - Naumburg cathedral

Deutschland. Vom 2. bis 12. Juli tagt das UNESCO-Welterbekomitee im polnischen Krakau. Vertreter aller Kontinente entscheiden darüber, welche Orte in den Rang eines Weltkulturerbes erhoben werden. Die Kriterien sind Einzigartigkeit, Authentizität und universelle Bedeutung. 35 Stätten aus aller Welt sind nominiert, darunter drei aus Deutschland.

Höhlen mit Eiszeitkunst auf der Schwäbischen Alb

Faszinierend, dass die detailreich geschnitzten Figuren, die auf der Schwäbischen Alb gefunden wurden, schon etwa 40.000 Jahre alt sind. Sie gelten als älteste figürliche Kunstwerke der Menschheit. Nun sind die Fundstätten dieser prähistorischen Schätze als Weltkulturerbe nominiert. Es handelt sich um sechs Höhlen in der Nähe von Ulm, die bereits in der Steinzeit besiedelt waren. Archäologen haben über 50 Tier- und Menschenfiguren und Flöten aus Elfenbein und Knochen geborgen. Der bekannteste Fund ist der Löwenmensch, der im Ulmer Stadtmuseum ausgestellt ist.

Naumburger Dom

Der Naumburger Dom erhält eine zweite Chance auf den Titel Weltkulturerbe. 2015 hatte das UNESCO-Komitee den Antrag abgelehnt. Ein Streitpunkt ist, ob der Naumburger Dom und die Kulturlandschaft rund um die Stadt Naumburg nur regional oder international von Bedeutung sind. Der Dom zählt zu den wichtigsten Kirchenbauten des Hochmittelalters und beherbergt Meisterwerke aus Gotik und Romanik. Am bekanntesten sind die zwölf Stifterfiguren. Eine davon, Markgräfin Uta, wird als „schönste Frau des Mittelalters“ gerühmt. 

 Uta von Ballenstedt

Bauhaus-Gebäude in Dessau und Bernau

Von Weimar und Dessau aus revolutionierte die Bauhaus-Universität zwischen 1919 und 1933 die Architektur und Stadtplanung. Die dortigen Kunstschulen und Meisterhäuser wurden schon 1996 als Weltkulturerbe deklariert. Jetzt geht es um einen Erweiterungsantrag: Auch die Laubenganghäuser in Dessau-Roßlau und die ehemalige Gewerkschaftsschule in Bernau bei Berlin sollen dem Weltkulturerbe Bauhaus zugerechnet werden. Architekt beider Gebäude war Hannes Meyer, der das Dessauer Bauhaus von 1928 bis 1930 leitete.

41 Weltkulturerbestätten in Deutschland

1972 hat die UNESCO die Welterbekonvention verabschiedet. Ziel ist der Schutz und Erhalt des Kultur- und Naturerbes der Menschheit. Bisher haben 193 Staaten das Abkommen unterzeichnet. In Deutschland gibt es schon 41 Orte mit Weltkulturerbe-Status.

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