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Berlin fördert internationale Kunst

Stipendiaten stellen aus: 27 internationale Kunstschaffende geben in „A Home for Something Unknown“ Einblicke in die Kunstszene der Hauptstadt. 

Jessica KraußJessica Krauß , 11.04.2024
Behausung (2024) von Sati Zech
Behausung (2024) von Sati Zech © Jens Ziehe

Inmitten des lichtdurchfluteten Ausstellungsraums im Haus am Lützowplatz in Berlin steht eine große, dunkle, mit Ziegen- und Kalbsleder überzogene Skulptur. Sie erinnert an ein Iglu oder eine kleine Hütte. Die Künstlerin Sati Zech hat sie als Symbol für die Sehnsucht nach einem Schutzraum geschaffen. An der gegenüberliegenden Wand hängt die Fotoreihe „Les Fleurs de Damas” der Französin Paola Yacoub. Ihre Fotografien zeigen Rosenverkäufer in den Straßen Beiruts, die verdächtigt werden, Mitglieder des syrischen Geheimdienstes zu sein. Insgesamt 27 Arbeiten werden hier am Lützowplatz und im Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.) gezeigt. Die ausgestellten Werke in der Ausstellung „A Home for Something Unknown“ verbindet nur eines: Alle Künstlerinnen und Künstler wurden mit dem Arbeitsstipendium Bildende Kunst des Berliner Senats ausgezeichnet. 

Stadt Berlin fördert die aktive Kunstszene 

„Unter den internationalen Stipendiaten sind sowohl junge Künstlerinnen und Künstler, die gerade am Anfang ihrer Karriere stehen, als auch Erfahrene, die bereits seit mehreren Jahren in der Kunstszene bekannt sind“, erklärt Ines Borchart, eine der vier Kuratorinnen der Ausstellung. Im aktuellen Förderjahr wurden erstmals 27 Bewerberinnen und Bewerber für das Stipendium ausgewählt, in den Vorjahren waren es nur halb so viele.  

Les Fleurs de Damas (2002) von Paola Yacoub
Les Fleurs de Damas (2002) von Paola Yacoub © Jens Ziehe

Die Stadt Berlin will die aktive Kunstszene fördern. Die Verdoppelung und Internationalisierung der Auswahl an geförderten Künstlerinnen und Künstlern zeigt den großen Stellenwert der Bildenden Kunst für das Berliner Kulturleben. Und noch mehr: n.b.k.-Kuratorin Layla Burger-Lichtenstein sieht die Stipendien auch als Ausdruck der aktiv unterstützten Weltoffenheit der deutschen Hauptstadt. Das Stipendium ist mit jeweils 24.000 Euro für zwölf Monate dotiert und soll es den Geförderten ermöglichen, sich ein Jahr lang auf ihre künstlerische Arbeit zu konzentrieren.