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Deutsche Galerien international

Wie zwei der renommiertesten deutschen Kunstgalerien weltweit vernetzt sind. 

Jürgen Moises , 10.04.2024
Barbara Kruger, Untitled (Who?) 2020, Sprüth Magers, Los Angeles
Barbara Kruger, Untitled (Who?) 2020, Sprüth Magers, Los Angeles © Robert Wedemeyer

Als Monika Sprüth 1983 ihre erste Galerie in Köln eröffnete, war ihr klar, dass sie irgendwann auch in New York vertreten sein musste. Die deutsche Galeristin ist überzeugt: Wer in der internationalen Kunstszene mitreden will, muss am Puls des Geschehens sein – und zwar weltweit. 1998 gründete sie mit ihrer Kollegin Philomene Magers die Galerie Sprüth Magers in München. 2003 folgte eine Dependance in London, 2008 zog die inzwischen weltweit bekannte Galerie nach Berlin. Seit 2016 ist Sprüth Magers auch in Los Angeles vertreten, 2022 klappte es dann in New York. Hinzu kommen Büros in Hongkong und Seoul. Denn auch Asien ist ein wichtiger Kunstmarkt.  

Sprüth-Magers: enge Bindung zu Künstlern vor Ort 

Sprüth und Magers ist eine enge, fast familiäre Bindung zu ihren Künstlerinnen und Künstlern vor Ort wichtig. Dazu zählen US-Kunststars wie Cindy Sherman aus New York oder John Baldessari aus Kalifornien, aber etwa auch Cao Fei aus Peking. Für sie sollen ihre Galerien eine Anlaufstelle sein, aber auch für Nachwuchskünstler und alle Kunstinteressierten. Als Mitglieder der 2022 in Berlin gegründeten „Gallery Climate Coalition“ überlegen Sprüth und Magers, wie sich ihre Arbeit digital oder durch Kooperationen nachhaltiger gestalten lässt. Denn auch das ist heute ein Thema auf dem Kunstmarkt.  

Peres Projects: Niederlassungen in Seoul und Mailand 

Dass ein erfolgreicher Galerist in einer globalisierten Welt ein globales Publikum braucht, weiß auch Javier Peres. Nach einem holprigen Start in San Francisco wechselte der ehemalige Anwalt 2003 mit seiner Galerie Peres Projects nach Los Angeles und sorgte dort mit seinen Ausstellungen für Aufsehen. Seit 2005 ist Peres mit seiner Galerie in Berlin beheimatet, wo es für ihn und die von ihm vertretenen Künstler wie Terence Koh oder Banks Violette schnell weiter aufwärts ging. 

Inzwischen hat Peres Niederlassungen in Seoul und Mailand – in Städten, die sich dank der Messe Frieze Seoul, dank potenter Sammler und dem Einfluss der Mailänder Design- und Modeindustrie zu wichtigen Kunstzentren entwickelt haben.