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1:0 für ein Willkommen

Fußballvereine in Deutschland engagieren sich für die Integration von Flüchtlingen.

17.06.2015
© picture alliance/Sven Simon

Es herrscht Sprachengewirr auf dem Rasen der FSV Hansa 07 in Berlin-Kreuzberg: Französisch, Arabisch, Englisch, Deutsch. Kein Problem bei diesem Spiel, das die ganze Welt spielt: Fußball. Denn Torjubel klingt überall gleich. Dieser Sport wirkt wie kaum eine andere Betätigung integrativ. Das sehen immer mehr Vereine in Deutschland und engagieren sich für Flüchtlinge. Einer der Vorreiter dieser positiven Willkommenskultur sind die „Champions ohne Grenzen“. 2012 starteten die Berliner Carolin Gaffron und Arne Sprengel das Projekt mithilfe des FSV Hansa 07, um Flüchtlingen das Fußballspielen zu ermöglichen. Neben dem Kicken fördert der Verein Austausch, Beratung und Bildung, um die Isolation von Flüchtlingen zu durchbrechen. Carolin Gaffron sieht ein wachsendes Interesse in Deutschland. Der SV Babelsberg 03 gründete mit „Welcome United 03“ bereits ein ähnliches Projekt - der Leipziger Verein SV Lindenau 1848 ebenfalls. Vor allem Klubs in kleineren Kommunen agieren vorbildlich. Aber auch Bundesligavereine nähern sich dem Thema, indem sie Freikarten oder Kleidung und Fußbälle verschenken.

Viel mehr als nur 90 Minuten Sport

Für Flüchtlinge, die sich in einer neuen Umgebung orientieren müssen und anfangs nur wenige soziale Kontakte haben, ist das Spiel im Verein oft viel mehr als 90 Minuten Sport. „Gerade der Fußball hat die Kraft, Menschen auch über kulturelle Unterschiede hinweg zusammenzubringen und so den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Er fördert die Begegnung, schafft Verständigung und baut wechselseitige Vorurteile im gemeinsamen Erleben ab“, betont Staatsministerin Aydan Özoguz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Gemeinsam mit der Bundesliga-Stiftung und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) hat sie eine Integrationsinitiative gestartet. Unterstützt werden nachhaltige Projekte zur Integration von Flüchtlingen. Mit Hilfe der deutschen Fußball-Nationalmannschaft etwa „1:0 für ein Willkommen“, das rund 600 Fußballvereine, die sich für Flüchtlinge engagieren, finanziell fördert. Der DFB hat zudem einen Leitfaden „Fußball mit Flüchtlingen“ für Breitensportvereine veröffentlich.

www.championsohnegrenzen.de

www.dfb.de/fileadmin/_dfbdam/55779-Fussball_mit_Fluechtlingen_barrierefrei.pdf

www.strich-durch-vorurteile.de

Internationaler Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2015

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