Ausgezeichnete Ehrenamtsagenturen
Ehrenamtsagenturen bringen Hilfesuchende und Unterstützer zusammen.
Menschen in Deutschland packen gerne mit an und investieren dafür auch einen Teil ihrer Freizeit. Etwa jeder dritte Bürger engagiert sich ehrenamtlich. Die Helfer trainieren junge Fußballer, unterstützen Senioren im Alltag oder bringen Flüchtlingen die deutsche Sprache bei. Häufig ergibt sich das Engagement von allein – weil man selbst langjähriges Mitglied im Sportverein ist oder weil in der Nachbarschaft Unterstützung gebraucht wird. Was aber, wenn man helfen möchte, und nicht weiß, wo?
Fast in jeder deutschen Stadt gibt es dafür inzwischen sogenannte „Ehrenamtsagenturen“. Dort können sich Menschen melden, die ein Ehrenamt übernehmen möchten. Institutionen, die Unterstützung brauchen, geben offene Einsatzstellen an. Die Agentur bildet dann passende Partnerschaften. Viele der Vermittler bieten auch Weiterbildung für Ehrenamtliche an und entwickeln Ideen für ein besseres Zusammenleben in ihrer Stadt. Drei Beispiele für besonders innovative, ausgezeichnete Ehrenamtsagenturen.
Die Ehrenamtsagentur Weimar organisiert jedes Jahr den Freiwilligentag „WeimarWillIch“. Einen Tag lang engagieren sich Bürger in gemeinnützigen Projekten. Um noch mehr Menschen zu ermuntern, sich für eine lebendige Zivilgesellschaft einzubringen, startete die Agentur anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens Rundfahrten in einem alten Schulbus. Die Infotour „Engagement? Voll abgefahren!“ wurde 2015 mit dem Innovationspreis der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen geehrt.
Die Ehrenamtsagentur Essen ermöglicht jährlich rund 900 neuen Ehrenamtlichen, sich dauerhaft in Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern, Seniorenheimen, bei Rettungsdiensten und in anderen Bereichen zu engagieren. Sie arbeitet zudem mit Unternehmen zusammen, die sich für die Stadtgesellschaft einsetzen möchten. Die Ehrenamtsagentur ist ein „Ort der Ideen“, ausgezeichnet von der Initiative „Land der Ideen“.
Einen besonderen Fokus hat die Freiwilligenbörse Freiberg mit dem Projekt „Sprache ist Brücke“, das sie gemeinsam mit der Technischen Universität in der sächsischen Stadt aufgelegt hat. Unter anderem bringt die Initiative internationale Studierende mit „Sprachpaten“ zusammen, die ihnen beim Deutschlernen helfen. Dafür gab es Preise vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und vom Auswärtigen Amt.
Internationaler Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember 2015
