Barrierefreie Stadtentwicklung in Berlin
Berlin ist Vorbild für eine barrierefreie Stadtentwicklung, die Hürden für Menschen mit Handicap abbaut.

Eine völlig barrierefreie Stadt wird eine Metropole wie Berlin wohl nie werden, doch die Verkehrs- und Stadtplaner in der deutschen Hauptstadt setzen darauf, Hürden für Menschen mit Handicap abzubauen. Und das nicht erst seit kurzem. Bereits seit 1992 verfolgt Berlin eine Politik der barrierefreien Gestaltung - vom Fußgängerüberweg über die Schaffung einer modernen Verkehrsinfrastruktur bis zu öffentlichen Gebäuden und Freiräumen. Nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 und der Wiedervereinung der bis dahin geteilten Stadt setzten die Planer auch bei der ambitionierten Stadtentwicklung auf einen Paradigmenwechsel, auf „Design for all“. Auf diesem Konzept beruhen die „10 Behindertenpolitische Leitlinien“, die der Berliner Senat zur Umsetzung des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen bis zum Jahr 2020 beschlossen hat. Ein aktueller Schwerpunkt ist etwa der Tourismus. Barrierefreie Routen durch die Berliner Innenstadt sollen zur Internationalen Tourismusbörse im März 2014 vorgestellt werden.
Sehr erfolgreich ist bereits das Projekt www.mobidat.net. Eine Datenbank mit mehr als 30.000 Einträgen weist in Berlin den barrierefreien Weg in Museen, Restaurants, Behörden, Sportstadien. Die Website richtet sich an Menschen mit motorischen, sensorischen und kognitiven Einschränkungen, unterstützt sie durch Informationen zur Barrierefreiheit bei ihrer Alltagsbewältigung und versucht sie zu ermutigen, Berlin für sich zu erobern. Die Berliner Initiativen sind vielbeachtet und wurden von der Europäischen Kommission als vorbildlich mit dem Access-City Award 2013 ausgezeichnet.