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Der Weltfrauengipfel

Auf dem Weltfrauengipfel in Warschau engagieren sich auch Frauen aus Deutschland für mehr Teilhabe.

07.06.2016
© picture alliance/blickwinkel/McPHOTO - Weltfrauengipfel

„Women – building an inclusive economy in the digital age“, so lautet das zentrale Thema des  Weltfrauengipfels in Warschau. Mehr als 1000 erfolgreiche Frauen aus über 70 Ländern  kommen vom 9. bis 11. Juni 2016 dort zusammen, um die Teilhabe von Frauen an der Weltwirtschaft voranzutreiben, belastbare Netzwerke zu knüpfen und sich dabei über kreative Strategien auszutauschen. Eine von ihnen ist die promovierte Politikwissenschaftlerin Alexandra Borchardt, inzwischen Chefin vom Dienst der „Süddeutschen Zeitung“. Sie ist besorgt darüber, dass Frauen in Deutschland den digitalen Wandel der Gesellschaft und ihre Beteiligung daran verschlafen könnten.  „Der Himmel, von dem Frauen immer die Hälfte haben wollten, wird gerade wieder neu aufgeteilt“, sagt sie. Der Anteil an Informatikstudentinnen und Auszubildenden in der IT-Branche ist trotz aller Bemühungen von Schulen und Universitäten mit Förderungen der mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Fächer in Deutschland nach wie vor wesentlich geringer als der von Männern. Auf dem Weltfrauengipfel wird sie zum Thema Zukunft der Medien in der digitalen Welt sprechen. Erst im Oktober 2015 hatte sie die Streitschrift: „Das Internet zwischen Diktatur und Anarchie: Zehn Thesen zur Demokratisierung der digitalen Welt“ veröffentlicht.

Von Ausbildung bis Bezahlung

Katrin Adt hat als Diplomatentochter ihre Kindheit in acht Ländern verbracht. Heute verantwortet die  Juristin bei der Daimler AG die Auswahl und Ausbildung der nächsten Manager-Elite. Nur 14 Prozent der Daimler-Führungskräfte weltweit sind heute Frauen. Erklärtes Unternehmensziel ist es, dass es bis zum Jahr 2020 mindestens 20 Prozent werden.  In Warschau widmet Adt sich dem Thema „Growing the Silver Economy with Technology”. Begleitet wird sie von Ursula Schwarzenbart, ebenfalls Daimler AG, die über die Ungleichheit der Bezahlung von Männern und Frauen sprechen wird, den „Gender Pay Gap“. Sandra Gott-Karlbauer verantwortet als Chief Executive Officer (CEO) der Business Unit Urban Transport bei der Siemens AG die Produktion und den Vertrieb von U-Bahnen, Straßenbahnen, Reisezugwagen, Elektro-Bussen sowie Fahrzeugen für den fahrerlosen Betrieb weltweit. Sie erläutert in Warschau, wie man es schafft, mehr Frauen in technische Berufe zu bekommen.

Der Weltfrauengipfel will vor allem Möglichkeiten für Frauen in der Digitalwirtschaft aufzeigen, Frauen der nächsten Unternehmerinnen-Generation den Marktzugang sichern, den Aufstieg von Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft beschleunigen, familienfreundliche Arbeitskulturen für Männer und Frauen herstellen und eine nachhaltige Zukunft der Wirtschaft schaffen, die die  begrenzt vorhandenen Ressourcen schützt.

Weltfrauengipfel vom 9. Bis 11. Juni 2016 in Warschau

www.globewomen.org

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