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Patrick Blanc und seine Pflanzenwände

Patrick Blanc, der Pionier der vertikalen Gärten, sorgt auch in Deutschland für Aufsehen.

06.08.2013
picture-alliance/dpa - vertical gardens
© picture-alliance/dpa - vertical gardens

„Vertikale Gärten“ heißt seit einiger Zeit die Zauberformel, um in Städten auf engstem Raum ein Maximum an Grün zu bieten. Ihr Erfinder ist der Pariser Botaniker Patrick Blanc, der zum weltweit gefragten Star senkrechter Gartenkunstwerke avancierte. Seine Idee war so genial wie naheliegend: Wo urbaner Grund und Boden rar und teuer sind, lässt Blanc die Pflanzen in üppiger Artenfülle die Wand hochgehen. Seine Ensembles aus vielgestaltigen Kleingehölzen, Blüten- und Blattwundern, Farnen, Gräsern und Moosen nennt der Biologe schlicht „Mur végétal“ (Pflanzenwand).

Mit seinen Pflanzenwänden ist er auch in Deutschland erfolgreich. Der 2012 im Kulturkaufhaus Dussmann am Bahnhof Friedrichstraße in Berlin eröffnete senkrechte Garten ist mit über 6000 tropischen Pflanzen auf einer 270 Quadratmeter großen  Fläche bisher der größte vertikale Indoor-Garten des Pariser Botanikers. Das Projekt markiert einen neuerlichen Rekord seiner rund 250 Schöpfungen weltweit. Die Berliner Pflanzwand fußt in einem rund 16.000 Liter fassenden Wasserbassin.

Schon 1988 ließ Blanc sein ausgetüfteltes System, die in wellenförmigen Kaskaden angeordneten Pflanzenteppiche an Außen- und Innenwänden zu applizieren, mit einem Patent schützen. Seither begrünt er zwischen Paris und Tokyo, Dubai und Sidney viele Meter hohe Fassaden öffentlicher Bauten wie Museen, luftige Entrées finanzkräftiger Firmen oder nobler Modehäuser, trendige Hotel-Lounges und Shopping-Malls ebenso wie Privathäuser oder öde Parkhaus-Fluchten, Brücken und Straßenschluchten. Ästhetisch faszinierend sorgen die vertikalen Paradiese zugleich für bessere Luft und eine Schadstoffe mindernde Biodiversität in Großstädten.

Vor allem schätzen Baumeister wie Renzo Piano oder Herzog & de Meuron die neue Dimension, die Blanc für eine zukunftsweisende Hybrid-Architektur eröffnete. Im Unterschied zu konkurrierenden Markennamen und Modulen wie Green-, Garden- oder Wonderwall kommen Blancs Vertikale Gärten auf einem Kunststoff-Vlies ohne Erde aus. Blancs Markenzeichen ist die feinsinnige malerische Kreation seiner floralen Wände, verleiht doch der vielgereiste Wissenschaftler mit jeder „Mur végétal“ immer neu seiner Pflanzenbegeisterung Ausdruck.

www.verticalgardenpatrickblanc.com

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