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Auf eine Falafel mit dem Rap-Star

Seit 1963 veranstaltet die Bundeszentrale für politische Bildung erfolgreiche und originelle Studienreisen nach Israel.

Petra Schönhöfer, 22.04.2016
© Maria Litwa/bpb - Trips of study to Israel

Die erste handverlesene Reisegruppe machte sich nur 18 Jahre nach dem Holocaust auf den Weg von Deutschland nach Israel. Mittlerweile haben etwa 7.500 Reisende an den Israel-Studienreisen der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) teilgenommen. Die Schwerpunkte der Reisen sind ganz unterschiedlich. reichen von „gesellschaftlichen und politischen Debatten in Israel nach dem Gaza-Krieg“ über „Popkultur in Israel“ und „Filmlandschaft Israel“ bis hin zum „Einwanderungsland Israel“. Vorträge, Exkursionen, Begegnungen mit orthodoxen Juden, mit Holocaust-Überlebenden, mit arabisch-israelischen Kulturschaffenden, mit Angehörigen von Terror-Opfern, mit israelischen Militärs und palästinensischen Intellektuellen füllen die Tage der Reisenden aus. Auf diese Weise will die BpB ein Bild der komplexen israelischen Lebenswirklichkeit zeichnen. „Das Ziel lautet, den Teilnehmenden die pluralistische Vielfalt an kontroversen Meinungen und Positionen innerhalb Israels zu präsentieren, um zu einem differenzierten Israelbild in Deutschland beizutragen“, erläutert die verantwortliche Referentin Waltraud Arenz den Auftrag der BpB.

Um dieses Ziel besonders effektiv zu erreichen, richtet sich das meist 14-tägige Programm ausschließlich an Multiplikatoren der politischen Bildung und an Meinungsführer, dazu zählen etwa Pädagogen, Medien- und Kulturschaffende. „Unsere Israel-Studienreisen geben den Reisenden die einmalige Chance, in relativ kurzer Zeit mit vielen authentischen Stimmen einen guten Überblick über die gesellschaftlichen und politischen Koordinaten des Staates Israel und über aktuelle Debatten zu bekommen. Kein individuell Reisender könnte sich eine solche Themen- und Meinungsvielfalt erarbeiten“, erklärt Arenz. Wie sonst sollte es dem Einzelnen beispielsweise gelingen, mit einem prominenten israelischen Rap-Musiker eine Clubnacht in Tel Aviv zu erleben und anschließend an dessen Imbissbude Falafel zu essen? Es sind die vielen ungewöhnlichen Momente, die die Israelreisen der BpB so beliebt machen.

Auch 2015 können sich interessierte Multiplikatoren wieder für einen Reiseplatz bewerben. Die BpB bietet mehrere Reisen an, unter anderem eine Reise zu Erinnerungskultur in Israel, eine zu außen- und sicherheitspolitischen Fragestellungen für Journalisten sowie eine zum Thema „Israels junge Gesellschaft“, die sich an junge Multiplikatoren aus der Jugendbildungsarbeit und dem Jugendaustausch richtet. Letztere wird in Kooperation mit ConAct, dem Koordinierungszentrum für den Deutsch-Israelischen Jugendaustausch, durchgeführt. Auch anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der deutsch-israelischen diplomatischen Beziehungen ist eine Reise geplant.