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Auf dem Weg zur Einheit

Wie gut ist Deutschland seit der Wiedervereinigung vor 27 Jahren zusammengewachsen? Wichtige Zahlen und Fakten.

Helen Sibum, 29.09.2017
Am 3. Oktober wird der Tag der Deutschen Einheit gefeiert.
Am 3. Oktober wird der Tag der Deutschen Einheit gefeiert. © Andreas Pollok/Getty Images

Deutschland. Seit 27 Jahren ist Deutschland wiedervereint. Das ist einerseits viel Zeit – andererseits sehr wenig für einen so gewaltigen Prozess der Veränderung. Die Bundesregierung berichtet jedes Jahr über den Stand der Deutschen Einheit. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick.

Wie steht es um Jobs?

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Deutschland weiter gesunken. In Ostdeutschland waren 2016 rund 8,5 Prozent der Menschen ohne Job, in Westdeutschland 5,6 Prozent. In den ostdeutschen Ländern ist die Arbeitslosenquote seit ihrem Höhepunkt im Jahr 2005 um mehr als zehn Prozentpunkte gesunken.

Werden die Menschen in Ost und West gleich bezahlt?

Zumindest in den Branchen, in denen für Löhne und Gehälter ein Tarifvertrag gilt. Dort gibt es nur noch minimale Unterschiede. In den Branchen ohne Tarifvertrag erhalten Angestellte in Ostdeutschland weiterhin geringere Löhne als in Westdeutschland.

Bedeuten die positiven Tendenzen, dass es den ostdeutschen Regionen insgesamt besser geht als noch vor ein paar Jahren?

Nicht unbedingt. Obwohl sie wirtschaftlich aufgeholt haben, gehören die meisten Gegenden in den neuen Bundesländern noch immer zu den zu den sogenannten strukturschwachen Regionen. Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner lag 2016 bei nur 73 Prozent des westdeutschen Vergleichswertes. In Ostdeutschland haben sich nach der Wiedervereinigung wenige große Industriebetriebe oder Konzernzentralen angesiedelt. Das erschwert das Wirtschaftswachstum.

Abgesehen von wirtschaftlichen Kennzahlen – sind die Menschen in Ostdeutschland zufrieden?

Umfragen zufolge sind die Bürger sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland so zufrieden wie nie zuvor seit der Wiedervereinigung. In Ostdeutschland hat die Zufriedenheit vor allem in den vergangenen zehn Jahren stark zugenommen – ganz so hoch wie in Westdeutschland ist sie allerdings noch nicht. Und: Vielen jungen Ostdeutschen fehlen in ihrer Heimat Perspektiven. Sie tragen sich mit dem Gedanken an einen Umzug in wirtschaftlich stärkere Regionen oder haben den Schritt bereits gemacht.

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