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25 deutsche Jahre, Teil 1

1990 bis 1996 – von der Wiedervereinigung bis zur Neugestaltung des Potsdamer Platzes.

22.06.2015

1990 – Deutschland ist vereint. Am 3. Oktober tritt der Vertrag zur Deutschen Einheit in Kraft: Die wieder gegründeten Länder der DDR treten dem Geltungsbereich des Grundgesetzes bei. Zuvor hatte der Zweiplus- Vier-Vertrag zwischen den Außenministern der beiden deutschen Staaten und den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs den Weg zur Wiedervereinigung geebnet.

1991 – Neuer Regierungssitz. Im Januar findet im Berliner Reichstagsgebäude die konstituierende Sitzung des ersten gesamtdeutschen Bundestags statt. Anschließend tagen die Volksvertreter wieder in Bonn. Doch am 20. Juni stimmt der Bundestag für Berlin als neuen Parlamentsund Regierungssitz. Acht Jahre später ziehen die Parlamentarier schließlich in das Reichstagsgebäude ein.

1992 – Vergangenheitsbewältigung. Die Bürger erhalten Zugang zu den Aktenbergen des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit, das sie jahrzehntelang bespitzelte. Die Behörde des Stasi-Bundesbeauftragten Joachim Gauck wird mit Anträgen auf Akteneinsicht überflutet.

1993 – „Aufbau Ost“. Am 13. März wird der Solidarpakt Ost (später Solidarpakt I) beschlossen. Durch ihn erhalten die fünf neuen Bundesländer bis Ende 2004 insgesamt 94,5 Milliarden Euro für den wirtschaftlichen „Aufbau Ost“. Von 2005 bis 2019 sichert der Solidarpakt II den neuen Ländern weitere156 Milliarden Euro zu.

1994 – Abschied der Alliierten. Unter großem Beifall der Berliner Bevölkerung veranstalten die westalliierten Truppen am 18. Juni eine letzte gemeinsame Parade; ihre Präsenz in der Hauptstadt endet offiziell am 8. September. Auch die letzten russischen Soldaten verlassen Berlin – und verabschieden sich mit einem auf Deutsch gesungenen Marschlied.

1995 – Spektakuläre Kunstaktion. Christo und Jeanne-Claude verhüllen für zwei Sommerwochen das Berliner Reichstagsgebäude. Die Aktion lockt rund fünf Millionen Menschen an: ein kultureller Höhepunkt für die wiedervereinigte Stadt.

1996 – Moderne Berliner Mitte. Die völlige Neugestaltung des Potsdamer Platzes in Berlin nimmt Fahrt auf. Doch bevor Star-Architekten wie Renzo Piano und Arata Isozaki ihre Kunstwerke vollenden, dirigiert Daniel Barenboim am 26. Oktober ein „Ballett der Kräne“.