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Ansichten: Congressman Ted Deutch

Interview zu „25 Jahre Deutsche Einheit“.

23.06.2015

Der Kongressabgeordnete und neue Ko-Vorsitzende der United States Congressional Study Group on Germany über die transatlantische Partnerschaft und seine Eindrücke von Deutschland.

Wie bewerten Sie die deutsch-amerikanische Partnerschaft im Jahr 2015 – 25 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung?

Deutschlands Aufstieg zu einem bedeutenden globalen Akteur seit der Wiedervereinigung ist bemerkenswert. In den Bereichen Wirtschaft, Handel, Sicherheitszusammenarbeit und Forschung und Entwicklung ist Deutschland zu einem wertvollen und wirkungsvollen Partner der Vereinigten Staaten geworden. Die Vereinigten Staaten finden in Deutschland einen verlässlichen Verbündeten, der unsere Werte und Interessen teilt, gerade mit Blick auf viele der zentralen Herausforderungen der heutigen Welt – von den Atomverhandlungen mit Iran bis zu der sich langsam erholenden europäischen Wirtschaft.

Erst im Mai haben Sie Berlin, Leipzig und Dresden besucht. Welche Eindrücke haben Sie von Deutschland gewonnen?

Als neuer Ko-Vorsitzender der United States Congressional Study Group on Germany schätze ich die Möglichkeit sehr, mich persönlich mit Mitgliedern des Bundestags, lokalen Geschäftsleuten und Arbeitern, Akademikern und nichtstaatlichen Akteuren austauschen zu können. Oft ähnelten die für sie relevanten Themen denen ihrer amerikanischen Gegenüber. Ich habe ein besseres Verständnis von der Vielschichtigkeit und Besonderheit der deutschen Gesellschaft gewonnen, ebenso von dem Einfluss von Geschichte und Geopolitik auf die vielfältigen Ansichten in der deutschen Bevölkerung. Von dem bemerkenswerten Wiederaufbau Dresdens bis zum wiedervereinten Berlin: Die Mitglieder des Bundestags haben mir verdeutlicht, wie wichtig es ist, zu erkennen, welche Geschichte hinter Deutschland liegt und welche unglaublichen Möglichkeiten das Land in Gegenwart und Zukunft hat.

Als Ko-Vorsitzender der United States Congressional Study Group on Germany arbeiten Sie an der Zukunft der transatlantischen Beziehungen. Was sind Ihrer Ansicht nach die entscheidenden Herausforderungen dieser Partnerschaft?

Bei allen Gemeinsamkeiten zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland ist es auch wichtig, immer die Unterschiede zu berücksichtigen. In vielen Themen sind wir einer Meinung, von regionalen und globalen Sicherheitsfragen bis zur Bedeutung der Erneuerbaren Energien und vielen anderen Fragen – aber wir sind auch unterschiedliche Länder. Für uns als enge Verbündete ist es wichtig, diese Unterschiede zu berücksichtigen und zu respektieren und gemeinsam an regionalen und globalen Themen zu arbeiten, um jeweils die beste und für beide Seiten vorteilhafte Lösung zu finden.