Zum Hauptinhalt springen

Die 25 Jahre-Chronik

Ein Vierteljahrhundert im Rückblick.

18.06.2015

1989

Mauerfall

Die Blockkonfrontation der Nachkriegszeit geht 
dem Ende entgegen. In immer mehr Ländern des kommunistischen Herrschaftsbereichs bröckelt die Macht der Parteiapparate. Massendemonstrationen und Ausreisewellen drängen zunehmend auch die DDR-Führung in die Defensive. Die „Friedliche Revolution“ veranlasst die Staatsführung schließlich 
dazu, ein Gesetz zur Ausreise zu überarbeiten. Am 
9. November 1989 fällt die Mauer in Berlin.

1990

Deutsche Einheit

Nach dem Fall der Mauer wird die deutsche Wiedervereinigung zu einer realistischen Perspektive. In Bonn beginnen am 5. Mai die Verhandlungen über die „äußeren Aspekte der Herstellung der deutschen 
Einheit“ – also die endgültige völkerrechtliche Souveränität. Am 12. September unterzeichnen die 
Außenminister der beiden deutschen Staaten, der USA, der UdSSR, Großbritanniens und Frankreichs den „Zwei-plus-vier-Vertrag“. Am 3. Oktober 1990 tritt die DDR dem Geltungsbereich des Grundgesetzes 
und damit offiziell der Bundesrepublik Deutschland bei. Die Teilung Deutschlands ist beendet.

1994

Abzug der Alliierten

Im Spätsommer verlassen die letzten alliierten 
Truppen Deutschland. Der Ost-West-Konflikt wird 
Geschichte.

1999

Kosovo-Krieg

Seit 1991 wird das Gebiet des ehemaligen 
Jugoslawien von einer Serie von kriegerischen Aus­einandersetzungen erschüttert, die mit dem Zerfall 
des Staates verbunden sind. Die Nato reagiert auf 
die Menschenrechtsverletzungen der jugoslawischen Streitkräfte in Kosovo im Frühjahr 1999 mit Luftangriffen. Die neue Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schröder entscheidet sich für eine Beteiligung der Bundeswehr an den Luftschlägen. Der erste Kampfeinsatz seit Gründung der Bundeswehr 1955 gilt als einer der ersten „humanitären Kriegseinsätze“.

2001

Anschläge am 11. September

Mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 
endet die außenpolitische Normalität. Bundeskanzler Schröder sichert den Vereinigten Staaten die unein­geschränkte Solidarität Deutschlands zu. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mandatiert mili­tärische Aktionen gegen Afghanistan; die Nato ruft erstmals den Bündnisfall aus. Mit der Operation „Enduring Freedom“ beginnt der Kampfeinsatz gegen das Talibanregime.

2001

Isaf-Bundeswehr-Mandat

Der Deutsche Bundestag beschließt im Winter 2001 die militärische Beteiligung am Isaf-Einsatz zur Stabilisierung Afghanistans. 135 000 deutsche Soldaten nahmen im Laufe der Jahre daran teil. Der Einsatz endete im Dezember 2014. Rund 850 deutsche Soldaten bleiben 2015 als Ausbilder am Hindukusch stationiert.

2002

Euroeinführung

Die Einführung des Euro als Bargeld am 1. Januar 
2002 in 12 EU-Mitgliedsstaaten lässt einen der größten Wirtschaftsräume mit gemeinsamer Währung entstehen. Die Euroeinführung gilt als wichtige Etappe des europäischen Projekts. 2015 fungiert der Euro in 19 EU-Staaten als Gemeinschaftswährung.

2004

EU-Osterweiterung

In der bislang größten Erweiterung der Europäischen Union treten am 1. Mai 2004 zehn Länder der EU bei: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern. Mit dem Beitritt von Bulgarien und Rumänien 2007 ist die 
Spaltung Europas nach dem Zweiten Weltkrieg überwunden. Seit der Aufnahme von Kroatien 2013 besteht die EU aus 28 Staaten.

2008

Finanzkrise

Nach dem Zusammenbruch der Investmentbank 
Lehman Brothers erreicht die Finanzkrise ihren 
Höhepunkt. Die Bundesregierung schützt deutsche Banken mit 500 Milliarden Euro und setzt sich fortan international für Finanzmarktregulierungen ein.

2011

Arabischer Frühling

Mit Protesten und Aufständen lehnen sich die 
Menschen in Tunesien, Äygpten und Jemen gegen ihre autoritär herrschenden Regime auf und zwingen 
mehrere Machthaber zum Rücktritt. Deutschland unterstützt den Demokratisierungs­prozess in der arabischen Welt mit einer Transformationspartnerschaft.

2013

Kampf gegen den Terror

Im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) startet die Bundesregierung Hilfsflüge für die 
Bevölkerung in Irak. Zudem beliefert sie kurdische Peschmerga-Kämpfer mit Waffen und Munition. 
Anfang 2015 beschließt der Bundestag den Einsatz deutscher Soldaten im Nordirak. Bis zu 100 Bundeswehrangehörige können im Rahmen des Mandats 
kurdische Peschmerga auf den Kampf gegen den IS vorbereiten.

2014

Ukraine-Krise

Der Konflikt in der Ukraine entwickelt sich durch stetige Schritte der Eskalation von Februar 2014 an im Osten des Landes. Vor allem Bundeskanzlerin Merkel und Außenminister Steinmeier verhandeln intensiv mit allen Seiten. Seit März 2014 überwachen Beobachter der OSZE den Konflikt sowie die vereinbarten 
Waffenruhen in der Ukraine. Deutschland wird 2016 den OSZE-Vorsitz übernehmen.

2015

E3+3-Verhandlungen

Deutschland bemüht sich gemeinsam mit Frankreich und Großbritannien sowie den USA, Russland und 
China um eine diplomatische Lösung im iranischen Atomkonflikt. Die auch als „E3+3“ bezeichneten 
Länder einigen sich am 2. April 2015 in Lausanne mit Iran auf Eckpunkte umfangreicher Beschränkungen für das iranische Nuklearprogramm.

2015

Hilfe für Flüchtlinge

Fast 51,2 Millionen Menschen befinden sich weltweit auf der Flucht. Mehr als eine halbe Million Flüchtlinge beantragen 2014 in europäischen Ländern Asyl. Deutschland nimmt im europäischen Vergleich die meisten Flüchtlinge auf. Um zu verhindern, dass Flüchtlinge auf dem Mittelmeer in maroden Booten zu Tode kommen, einigt sich die EU im April 2015 
auf zehn Punkte zur Bekämpfung von Fluchtursachen und Schleuserbanden.

2015

70 Jahre Vereinte Nationen

Die Vereinten Nationen feiern in diesem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen. Im Juni 1945 unterzeichneten 50 Staaten die Charta der Vereinten Nationen, ein 
Dokument für Frieden und bessere Lebensverhältnisse. Inzwischen haben die Vereinten Nationen 193 Mitglieder; Deutschland wurde 1973 aufgenommen.