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Für Europa begeistern

Die Initiative „Bürger Europas“ will möglichst vielen Menschen die europäische Idee nahe bringen.

Helen Sibum, 22.08.2013
picture-alliance/ZB - Quiz
© picture-alliance/ZB - Quiz

Für die europäische Idee begeistern: Das ist die Aufgabe, der sich die „Bürger Europas“ verschrieben haben. Seit 2001 macht der Verein die Vorzüge der europäischen Integration greifbar und fördert das Wissen über die EU.

 

Herr Wolf, Ihr Leitspruch ist ein Satz von Victor Hugo: „Nichts ist so wichtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ Wie schwierig ist es, die Menschen davon zu überzeugen, dass die Zeit reif ist für Europa?

Das ist nach wie vor sehr schwierig. In den letzten zehn Jahren gab es immer wieder Probleme, die verhindert haben, dass die Mehrzahl der Menschen sich für Europa begeistert. Das ging los mit der Einführung des Euro, dann kam die Osterweiterung der EU. Es folgte die gescheiterte Verfassung, und bald stand schon die Finanzkrise vor der Tür.

 

Wie begegnen Sie dem? Welche sind Ihre drei stärksten Argumente für Europa?

Das beste Argument spiegelt sich wider im Motto der EU: „In Vielfalt geeint.“ Diese Vielfalt, die die 28 Mitglieder einbringen, müssen wir noch stärker in die Waagschale legen. Das zweite Argument ist, dass es keine Alternative gibt. Ein einzelnes europäisches Land kann im Orchester der Weltmächte keine Rolle spielen. Das dritte Argument suche ich immer in der Zielgruppe. Älteren Menschen berichte ich zum Beispiel davon, was Europa für ihre Sicherheit leistet. Man muss Europa sehr individuell erklären.

 

Ihre wichtigste Zielgruppe sind vermutlich Jugendliche. Wie sprechen Sie den europäischen Nachwuchs an, und wie gut dringen Sie mit Ihren Botschaften durch?

Wir lehnen es ab, Europa bürokratisch zu erklären. Stattdessen setzen wir auf eine Kombination von Unterhaltung und Information, um mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen, beispielsweise über die Mobilitätsprogramme der EU.

 

Oft bekommt man den Eindruck, dass „Europa“ bei jungen Leuten einen guten Klang hat, nicht aber die EU.

Das stimmt. Europa ist erstmal etwas Positives, die Jugendlichen verbinden damit Reisen und ein Mehr an Möglichkeiten. In der konkreten Arbeit der Institutionen aber kennen sie sich wenig aus. Die EU ist bei ihnen relativ unbekannt, und man muss sagen: auch relativ unbeliebt.

 

Vereine wie der Ihre versuchen, das zu ändern – müsste die EU sich nicht stärker selbst einbringen?

Die EU leistet in diesem Bereich viel und unterstützt in großem Umfang zivilgesellschaftliches Engagement, wie wir und andere es leisten. Ich finde es gut, dass die EU sich nicht das Monopol der Darstellung sichert, sondern auch hier die Vielfalt fördert.

 

www.buerger-europas.de