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Neues Themenjahr zum Reformationstag

Das Thema für das Luther-Jahr 2016 lautet „Reformation und die Eine Welt“.

22.10.2015
© dpa/Sebastian Kahnert - Reformation Day

In genau zwei Jahren, am 31. Oktober 2017, jährt sich zum 500. Mal die Veröffentlichung der 95 Thesen, die Martin Luther an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg geschlagen und damit die Kirche grundlegend reformiert hat. Dieses ganz besondere Reformationsjubiläum bereitet die Evangelische Kirche bereits seit 2008 mit Themenjahren zur Reformation, der sogenannten Lutherdekade, sorgfältig vor. „Reformation und die Eine Welt“ lautet das Thema für das Jahr 2016, das mit dem Reformationstag am 31. Oktober 2015 beginnt. Offiziell eröffnet wird es am Reformationstag im französischen Straßburg.

Die Reformation sei eine „Weltbürgerin“ postuliert die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), der Deutsche Bundestag spricht von einem „Ereignis von Weltrang“. Die Lutherdekade zur Vorbereitung des Jubiläums-Großereignisses lädt Menschen in der ganzen Welt noch bis Oktober 2017 mit Veranstaltungen und Reiseangeboten zur Spurensuche an Originalschauplätzen der Reformation in Deutschland ein.

Viele Städte beanspruchen den Ruhm Martin Luthers für sich

Luther wurde in Eisleben geboren, hat in Erfurt studiert, in Wittenberg gepredigt, wurde nach Rom bestellt, in Augsburg verhört, hat auf dem Wormser Reichstag diskutiert, auf der Wartburg die Bibel ins Deutsche übersetzt und wurde auf die Feste Coburg verbannt – viele Städte beanspruchen den Ruhm Martin Luthers für sich. Überall wird an ihn erinnert, auch in Nürnberg, dem Medienzentrum des ausgehenden Mittelalters, das einen wesentlichen Anteil an der Verbreitung von Luthers Schriften hatte, in Altenburg oder in Halle. Ausstellungen, Konzerte, historische Stadtfeste, Theater und Festivals laden zum Feiern der Reformation ein.

„Was wir heute im Rückblick als Reformation bezeichnen und manchmal etwas vereinfacht allein mit den Ereignissen vor 500 Jahren in Wittenberg in Verbindung bringen, hat eine globale Wirkung erzielt“, schreibt der Vorsitzende des Rates der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, in seinem Vorwort zu einem 100-seitigen Themenheft, das die EKD zum Jahresthema herausgegeben hat. Das Thema lenke den „Blick auf die heutige Reformationsbedürftigkeit unseres Handelns, unseres Verhaltens in der Welt“, formuliert Bedford-Strohm. Er plädiert für eine Kirche, in der die „Eine Welt“  im Mittelpunkt steht: Extrem gefährdet durch soziale Ungerechtigkeit, durch Krieg und Gewalt und durch wirtschaftliches Handeln, das die Natur immer weiter zerstört.

www.luther2017.de

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