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Sichere Orte für Frauen im Irak

Die Hilfsorganisation Háwar.help bietet Frauen im Irak mit dem Projekt „Back to Life“ Hilfe und  Zukunftsperspektiven.  

Miriam Hoffmeyer , 05.03.2023
Hilfsangebote schaffen Zukunftsperspektiven im Projekt „Back to life
Hilfsangebote schaffen Zukunftsperspektiven im Projekt „Back to life © Háwar.help

Hunderttausende Binnenvertriebene leben in der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak, viele von ihnen sind jesidische Frauen. Die Terrormiliz Islamischer Staat verfolgte die Minderheit der Jesiden besonders grausam. Schutz und Hilfe bietet ihnen das Projekt „Back to Life“ der deutschen Nichtregierungsorganisation Háwar.help. 

Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal, Gründerin von Háwar.help.
Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal, Gründerin von Háwar.help. © picture alliance/dpa

2018 eröffnete die von der Journalistin und Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal gegründete Organisation ihr erstes Frauenzentrum in einem Flüchtlingscamp im Nordirak. Im Rahmen des Projekts „Back to Life“ erhalten Frauen dort psychosoziale Unterstützung bei der Verarbeitung traumatischer Erlebnisse, können gemeinsam Sport treiben oder an verschiedenen Kursen teilnehmen, die ihnen Zukunftsperspektiven eröffnen sollen: Neben Englisch-, Arabisch- und Computerunterricht werden zum Beispiel kreative Näh- und Strickkurse angeboten. Die Produkte werden in projekteigenen Shops verkauft, in denen einige Teilnehmerinnen auch Arbeitserfahrungen sammeln können.  

Wir schaffen sichere Räume, in denen Angehörige verschiedener Gruppen gemeinsam Lösungsansätze für eine bessere Zukunft finden können.
Pia Walter, Leiterin der internationalen Programme von Háwar.help

2021 übernahm Bundesaußenministerin Annalena Baerbock die Schirmherrschaft für „Back to Life“. Inzwischen gibt es ein zweites Frauenzentrum in der Region. Allein im Jahr 2022 nahmen knapp tausend Frauen und Mädchen an „Back to Life“-Angeboten teil. 

Noch mehr Frauen sollen von der Arbeit profitieren 

„In der Arbeit mit vulnerablen Frauen in Konflikt- und Post-Konflikt-Regionen haben wir in den vergangenen Jahren sehr viele Erfahrungen sammeln können. Damit noch mehr Frauen davon profitieren können, weiten wir unsere Aktivitäten jetzt aus“, sagt Pia Walter, Leiterin der internationalen Programme von Háwar.help.  

So unterstützt „Back to Life“ seit kurzem auch ein sogenanntes Safe House in der afghanischen Hauptstadt Kabul, in dem Frauen Schutz finden, die vor häuslicher Gewalt oder einer Zwangsheirat fliehen. Derzeit bemüht sich die Organisation bei der irakischen Regierung auch um die Genehmigung, in Sindschar aktiv werden zu können, der Herkunftsregion der Jesiden, in die viele Tausende Vertriebene bereits zurückgekehrt sind. 

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Im März 2023 eröffnet ein neuer Standort von „Back to Life“ im Zentrum der nordirakischen Stadt Dohuk. „Die Stadtbevölkerung ist noch diverser als in den Camps, wo überwiegend Jesiden leben“, sagt Pia Walter. Das passe sehr gut zum zentralen Ansatz von Háwar.help, die Versöhnung zwischen den Religionen und Ethnien zu fördern und Menschen zusammenzubringen: „Wir schaffen sichere Räume, in denen Angehörige verschiedener Gruppen miteinander ins Gespräch kommen, damit sie gemeinsam Lösungsansätze für eine bessere Zukunft finden können.“ 

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