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Frauen besser schützen

Frauen und Mädchen sind in Notsituationen einem hohen Risiko von Gewalt ausgesetzt. Das berücksichtigt Deutschland bei der humanitären Hilfe. 

Sabine Balk , 09.08.2023
Im Fokus deutscher humanitärer Hilfe: Frauen in Krisengebieten
Im Fokus deutscher humanitärer Hilfe: Frauen in Krisengebieten © picture alliance / NurPhoto

Sie war ohnmächtig, als sie ins Krankenhaus eingeliefert wurde: Die 18-jährige Somalierin Amina war von ihrem Mann schwer misshandelt worden, hatte Knochenbrüche erlitten und mehrere Stichverletzungen. In einem One-Stop-Center von Unicef konnten Ärzte sie behandeln. Neben der körperlichen Hilfe erhielt Amina von Unicef psychologische Unterstützung und fand Schutz in einem Safe House. 

Frauen in Krisenprävention und Friedensförderung einbeziehen 

Aminas Geschichte ist eine von vielen. Immer wieder werden Frauen und Mädchen Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt – vor allem in Krisen und Konflikten. Deshalb hat Deutschland in den Leitlinien zu seinem außenpolitischen Handeln festgelegt, dass humanitäre Hilfe zu 100 Prozent gendersensibel umgesetzt werden muss. Dafür bezieht das Auswärtige Amt Frauen und marginalisierte Gruppen bei Maßnahmen der Krisenprävention, Stabilisierung und Friedenförderung ein. So auch am Horn von Afrika. 

Im Nordosten Afrikas unterstützt das Auswärtige Amt Organisationen, die von Konflikten betroffene und vertriebene Frauen und Mädchen mit oft lebensrettenden Maßnahmen helfen. Unicef spielt dabei eine zentrale Rolle. Mit 15 Millionen Euro fördert das Auswärtige Amt zum Beispiel ein Unicef-Projekt in Somalia und Äthiopien, das Opfer sexualisierter Gewalt unterstützt. 

Lokale Partnerschaften fördern 

Partnerschaften mit lokalen Organisationen sind bei solchen Projekten entscheidend, um gefährdete Frauen zu erreichen. Deshalb arbeitet Unicef in der Region mit Organisationen zusammen, die sich auf Frauenrechte und die Bekämpfung geschlechterspezifischer Gewalt spezialisiert haben. Neben konkreten Maßnahmen von Unicef unterstützt Deutschland auch acht lokale Frauenorganisationen, die psychosoziale Dienstleistungen und medizinische Hilfe vor Ort anbieten. In Äthiopien und Somalia erhielten dadurch bereits mehr als 3.000 Frauen und Mädchen körperliche und psychologische Hilfe. 

Prävention spielt neben der Hilfe für Opfer eine wichtige Rolle. Daher organisiert Unicef Sensibilisierungskampagnen gegen geschlechterspezifische Gewalt, die über Radiobotschaften und Beratungsstellen in Somalia verbreitet werden. 

Wie Deutschland hilft – hier erhalten Sie weitere Informationen.