Zum Hauptinhalt springen

Es bleibt beim Hauptmann

Die Bundeswehr wird weiblicher, aber die Bezeichnungen bleiben.

22.10.2014
© Stephan Pramme - Gabriele Voyé

Der Abzug aus Afghanistan, die vielleicht größte logistische Herausforderung in der Geschichte der Bundeswehr, ist Sache einer Frau. Gabriele Voyé, eine der ranghöchsten Frauen bei der Bundeswehr, ist als Oberstleutnant stellvertretende Leiterin des Dezernats J4 im Einsatzführungskommando in Potsdam und damit für Logistik zuständig. Seit 2001 haben Frauen Zugang zu allen Laufbahnen in der Bundeswehr. Bis dahin durften sie nur in den Sanitätsdienst oder zur Militärmusik. Inzwischen dienen rund 18 500 Frauen in der Bundeswehr – das entspricht zehn Prozent aller Soldaten.

Anfangs gab es Irritationen, das verschweigt Voyé nicht. Zum Beispiel bei der Anrede. „Für mich sind militärische Rangbezeichnungen historisch gewachsene Begriffe. Ich bleibe bei der männlichen Bezeichnung“, sagt sie. Alles andere steht dafür auf dem Prüfstand. Seitdem mit Ursula von der Leyen eine Frau an der Spitze des Bundesverteidigungsministeriums steht, hat ein Kulturwandel eingesetzt. „Die Bundeswehr ist eine Freiwilligenarmee. Das heißt, sie konkurriert mit zivilen Unternehmen und muss daher ein attraktiver Arbeitgeber sein“, sagt die Ministerin. Zum Angebot gehören neuerdings auch Kindertagesstätten.

www.bundeswehr.de