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Joachim Rücker führt den VN-Menschenrechtsrat

Ein deutscher Diplomat übernimmt 2015 erstmals den Vorsitz des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen.

23.12.2014
dpa/Di Nolfi - Joachim Rücker
dpa/Di Nolfi - Joachim Rücker © dpa/Di Nolfi - Joachim Rücker

Dies ist ein einzigartiges Privileg und eine große Ehre für mich und mein Heimatland Deutschland", sagte Joachim Rücker, nachdem ihn die 47 Vertreter der Mitgliedsstaaten des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen zu ihrem neuen Präsidenten gewählt hatten. Die Laufbahn des Diplomaten weist seit 1979 eine Fülle wichtiger Stationen von Wien über Daressalam bis nach Detroit auf. Bis Juni 2008 arbeitete er als UN-Sondergesandter im Kosovo und stand dort an der Spitze der Übergangsverwaltung. Danach ging der promovierte Volkswirt als Botschafter nach Schweden. Zuletzt war Rücker als Chefinspekteur des Auswärtigen Amtes in Genf tätig und schließlich Botschafter und Ständiger Vertreter der Bundesrepublik beim Büro der Vereinten Nationen und den anderen Internationalen Organisationen in Genf. Der 63-Jährige ist ein Diplomat besonderen Typs, denn er war auch als Politiker für die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) aktiv. Sein bewegter Lebensweg zeigt, dass er Außenpolitik immer wieder mit politischem Engagement in seiner Heimat zu verbinden wusste. So war Rücker von 1993 bis 2001 Oberbürgermeister der Stadt Sindelfingen in Baden-Württemberg.

Rücker will die Arbeit des VN-Gremiums effektiver gestalten

Die einjährige Amtszeit an der Spitze des VN-Menschenrechtsrats beginnt am 1. Januar 2015. Der erfahrene Diplomat Rücker übernimmt nun eine heikle, neue Aufgabe, denn das Gremium ist  durchaus für seine schwierigen Debatten bekannt. „Ob der Ton einer Debatte sehr aggressiv oder eher respektvoll ist, das variierte von einer Präsidentschaft zur nächsten“, sagte der VN-Experte bei der Menschenrechtsorganisation Amnesty international, Peter Splinter, in einem Interview über die wichtige Rolle der Leitung. Die Präsidentschaft sei maßgeblich dafür entscheidend, wie der Rat arbeite, sich programmatisch ausrichte oder Debatten führe.

Joachim Rücker kündigte nach seiner Wahl an, dass das Gremium effektiver arbeiten solle. „Der Rat hat in den letzten beinahe zehn Jahren bereits viel erreicht“, sagte er. „Wir dürfen nicht vergessen, dass seine Arbeit für sehr viele Menschen auf der Welt enorm wichtig ist, insbesondere für die zahlreichen Opfer von Menschenrechtsverletzungen, die unzähligen Menschen, die in Krisen, Konflikten und unter Terror leben.“

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