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Unter schwierigen Bedingungen – UNHCR im Einsatz

Seit seiner Gründung hat das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen mehr als 50 Millionen Menschen dabei unterstützt, sich ein neues Leben aufzubauen. Deutschland gehört dabei zu den wichtigesten Unterstützern des UNHCR. Heute ist die Arbeit des UNHCR und seiner Mitarbeiter nötiger denn je.

Clara Krug, 29.12.2015

Huda Al-Shabsogh hat einen straffen Arbeitstag. Um 5:30 Uhr steht die Jorda­nierin auf. Mittwochs und sonntags ­besucht sie mit ihren Kollegen Flüchtlinge. Meistens geht es um 7 Uhr morgens los, „damit wir so viel wie möglich schaffen“, sagt sie. Mindestens 200 Familien am Tag treffen sie, manchmal sogar 300. ­Huda Al-Shabsogh hat Jura studiert und arbeitet seit einigen Jahren für UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (VN).

UNHCR ist Teil des Nothilfeteams in Jordanien, das die syrischen Flüchtlinge aufsucht, die nicht im Flüchtlingslager Zaatari, sondern privat untergekommen sind oder andere Wohnmöglichkeiten nutzen. „Wir beraten die Flüchtlinge zu verschiedenen Themen: Wie sie sich registrieren können; wie sie ihre Kinder in der Schule anmelden; was sie tun können, wenn die Kinder krank werden oder krank sind. Und wir machen Termine, um sie bei UNHCR in ­Amman zu registrieren“, sagt sie auf der Online-Plattform des Flüchtlingshilfswerks.

Die Jordanierin ist eine von mehr als 9300 UNHCR-Mitarbeitern in 123 Ländern. Sie alle haben ein Ziel: Flüchtlinge zu schützen. Die internationalen Vereinbarungen zum Schutz von Flüchtlingen sollen eine weite Verbreitung finden und von den Regierungen beachtet werden.

UNHCR entlastet die Aufnahmeländer bei der humanitären Sofort- und Katastrophenhilfe und ermöglicht den Betroffenen eine Grundversorgung. Neben finanziellen Zuschüssen geht es auch um materielle Güter wie Zelte und Decken. Gemeinsam mit zahlreichen NROs und Partnern stellt UNHCR auch Lebensmittel oder technisches Equipment zur Verfügung. Seit seiner Gründung hat UNHCR über 50 Millionen Flüchtlinge dabei unterstützt, sich ein neues Leben aufzubauen – ­eine Leistung, die 1954 und 1981 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.

Deutschland zählt zu den wichtigsten Unterstützern von UNHCR. Die Bundesregierung förderte die weltweite Arbeit von UNHCR 2015 mit mehr als 148 Millionen Euro. In Deutschland liegt der Schwerpunkt der Aktivitäten im Bereich des Rechtsschutzes für Asylsuchende und anerkannte Flüchtlinge. Deutschland ist seit 1958 Mitglied im Exekutivrat von UNHCR. ▪