Knut Abraham ist der neue Polenbeauftragte
Der CDU-Abgeordnete aus Brandenburg koordiniert künftig die Zusammenarbeit Deutschlands mit Polen.

„Lieber Knut, du hast schon in den 1980er-Jahren die Solidarność-Bewegung unterstützt, hast als Freiwilliger per LKW medizinische Produkte und Hilfspakete nach Polen gefahren.“ Mit diesem Hinweis auf die tiefe Verbundenheit mit Polen begrüßte Außenminister Johann Wadephul den neuen, von der Bundesregierung bestellten „Koordinator für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit“, den Brandenburger Bundestagsabgeordneten Knut Abraham. Zu den Aufgaben des Koordinators gehört, eine weitere Annäherung beider Gesellschaften zu fördern und gemeinsame deutsch-polnische Projekte voranzubringen.
Zuvor hatte eine Sprecherin des Außenministeriums betont, mit der Besetzung des Amtes unterstreiche die Bundesregierung das besondere Gewicht der deutsch-polnischen Beziehungen, vertiefe die gegenseitige Freundschaft und Verbundenheit und stärke den europäischen Zusammenhalt sowie das Weimarer Dreieck mit Frankreich. Besondere Bedeutung erhält die Entscheidung, weil die neue Bundesregierung mehr als die Hälfte der bisherigen Beauftragtenstellen gestrichen hatte.
Ich weiß, dass auch dein Herz Polen gehört.
Abraham nannte die deutsch-polnischen Beziehungen ein „Herzensanliegen“. Das Verhältnis „lebt vom intensiven zivilgesellschaftlichen Austausch und besonders von lebendigen Beziehungen in der Grenzregion. Wir müssen alle politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Herausforderungen entlang der Neiße und der Oder gemeinsam denken“, so Abraham.
Abraham – erfahrener Diplomat und Freund Polens
Der gebürtige Hamburger und Vater von fünf Kindern ist seit 2021 Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Elbe-Elster/Oberspreewald-Lausitz und lebt in Dubro bei Schönewalde und in Finsterwalde. Im Bundestag ist der 58-jährige Jurist unter anderem Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe sowie Mitglied der Deutsch-Polnischen Parlamentariergruppe. Abraham war 2018 bis 2021 Gesandter an der Deutschen Botschaft in Warschau. Zuvor hatte er drei Jahre im Bundeskanzleramt das Referat für die Beziehungen zu den Staaten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa geleitet.
Abraham löst den ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten Dietmar Nietan ab, der das Amt seit 2022 innehatte und mit großem Engagement ausübte. „Ich kenne dich seit vielen Jahren“, sagte Außenminister Wadephul über Abraham bei dessen ersten öffentlichen Auftritt als Beauftragter beim Deutsch-Polnischen Forum, „und weiß, dass auch dein Herz Polen gehört. Deswegen bist du ein würdiger Nachfolger“.