„Lang ersehnte Rückkehr zu guten, vertrauensvollen Beziehungen“
Deutsch-Polnischer Preis wird von beiden Regierungen nach zehn Jahren Pause 2025 wieder verliehen.
„Der Deutsch-Polnische Preis ist die wichtigste Auszeichnung in den Deutsch-Polnischen Beziehungen. Dass wir ihn nun nach jahrelanger Pause 2025 endlich wieder vergeben werden, zeugt für mich von der lang ersehnten Rückkehr zu guten, vertrauensvollen bilateralen Beziehungen“, sagte der Vorsitzende der deutschen Preisjury, Dietmar Nietan, Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-polnische Zusammenarbeit und Abgeordneter im Bundestag. „Ich freue mich darauf, mit unseren polnischen Kolleginnen und Kollegen zwei der vielen herausragenden Persönlichkeiten und Organisationen, die unsere beiden Länder verbinden, 2025 auf dem Deutsch-Polnischen Forum diese wohlverdiente Auszeichnung verleihen zu dürfen.“
Der Preis wird von den Regierungen beider Länder verliehen und ist mit 20.000 Euro dotiert. Der Deutsch-Polnische Nachbarschaftsvertrag vom 17.06.1991 sieht die jährliche Auszeichnung für besondere Verdienste um die deutsch-polnischen Beziehungen vor. Zuletzt wurde der Preis 2015 posthum an Władysław Bartoszewski verliehen. Zu den Preisträgern gehören neben anderen auch Willy Brandt, Tadeusz Mazowiecki, Marion Gräfin Dönhoff, Hans-Dietrich Genscher, Krzysztof Skubiszewski.
Auf deutscher Seite wurden neben dem Vorsitzenden Nietan auch Stephan Erb vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk, Ulrike Kind aus der Senatskanzlei Berlin, Professor Peter Oliver Loew, Direktor des Deutschen Polen-Instituts, und Joanna Maria Stolarek, Direktorin der Heinrich-Böll-Stiftung in Warschau, berufen. „Nach zehn Jahren wieder einen Deutsch-Polnischen Preis zu verleihen, das ist schon etwas Besonderes: Nach einer durch die politischen Verstimmungen zwischen beiden Ländern bedingten Zwangspause werden die mit dem Preis ausgezeichneten Persönlichkeiten oder Initiativen für den Neuaufbruch in den deutsch-polnischen Beziehungen stehen“, sagte Loew: „Wir brauchen mehr als je zuvor persönliches Engagement und zivilgesellschaftliche Courage, um unsere Nachbarschaft in Europa zu stärken.“
In Deutschland und Polen werden eine ganze Reihe Preise für Menschen oder Institutionen verliehen, die sich um das deutsch-polnische Verhältnis verdient gemacht haben. Darunter ist der alljährlich von der Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder) vergebene Viadrina-Preis, der Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreis, der Internationale Brückepreis der Europastadt Görlitz/Zgorzelec oder der von den Partnerstädten Göttingen (Deutschland) und Toruń (Polen) verliehene Samuel-Bogumil-Linde-Literaturpreis.