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Spiel-Raum für neue Energien

Eine interaktive Ausstellung in München lädt zum „energie.wenden“ ein.

13.06.2017
© Deutsches Museum

Mit einem innovativen Ausstellungskonzept sorgt derzeit das Deutsche Museum in München für Aufsehen. Die Ausstellung „energie.wenden“ ist als multimediales Rollenspiel angelegt, bei dem die Besucher selbst die Entscheidungen zur Energiewende treffen. In dem zentralen Raum der Ausstellung  begegnen den Besuchern auf großen Bildschirmen von Schauspielern dargestellte Akteure der Energiewende - von einer Atomkraft-Lobbyistin bis zu einer Frau, die Wasserkraftwerke baut, von einem Bauern bis zu einem Techniker für das Stromnetz. Alle haben gute Argumente für ihre Sache. Und alle haben Forderungen wie „Baut die Stromnetze aus!“ oder „Mehr Elektroautos!“ Die Besucher müssen in diesem Geflecht von Argumenten und Forderungen  entscheiden, was für eine Energiewende sie wollen – und übernehmen praktisch die Rolle eines Politikers.

Typologie der Energiewender

„Das eine Art Übungsraum für die Gesellschaft“, sagt Sabine Gerber, eine der beiden Kuratorinnen der Ausstellung. Für die Auswertungen der von den Besuchern gefällten Entscheidungen haben sich die Ausstellungsmacherinnen einen analogen Weg ausgedacht. Die Besucher bekommen am Anfang eine Karte in die Hand. Ihre Entscheidungen stanzen sie selbst in diese Karte. Und am Ende schiebt man die entstandene Lochkarte  in ein Lesegerät, das einem verrät, was für ein „Energiewende-Typ“ man ist. „Die Ausstellung soll Orientierungswissen zur Verfügung stellen, aber auch zu Handlungen motivieren. Und zeigen, dass man etwas ändern kann“, sagt Sarah Kellberg, die Co-Kuratorin.

Spielen und Staunen

Auf dem Weg durch das „Spiel“ werden die Besucher immer wieder eingeladen, in Themenfelder abzubiegen. Rechts und links des Spielparcours befinden sich insgesamt neun Ausstellungsbereiche zu Themen wie Solar-, Wasser- und Windenergie, aber auch zu Mobilität oder zur Atomenergie. Die Liste der Exponate ist lang: Sie reicht von einem Tesla Roadster, der 2012 in 127 Tagen die Erde  umrundete, bis zu einer Blume mit Blütenblättern aus Solarzellen, die im Jahr rund 4000 Kilowattstunden Strom liefert – in etwa der Jahresverbrauch eines europäischen Durchschnittshaushalts.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 19. August 2018 in München und wird danach in Metropolen außerhalb Deutschlands zu sehen sein.