Gleichberechtigung für den Klimaschutz
Wie Deutschland mit der Internationalen Klimaschutzinitiative auch die weltweite Gendergerechtigkeit stärkt.
„Wir haben die Chance, Tools und Methoden zu entwickeln, um Frauen, Mädchen und andere gefährdete Gruppen einzubinden.“ Deliani Poetriayu Siregar sagt dies mit Blick auf ihre Erfahrungen mit Deutschlands Internationaler Klimaschutzinitiative (IKI). Es gehe darum, den betroffenen Gruppen eine Stimme zu geben und ihnen unter anderem guten Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln zu ermöglichen, erklärt die Expertin für Stadtplanung, Gender und soziale Inklusion am Institute for Transportation & Development Policy (ITDP) in Indonesien. „Bei allen IKI-Projekten versuchen wir, diese Gruppen näher mit Vertretern der Verwaltung zusammenzubringen, damit sie die Chance haben, einen Dialog oder eine Diskussion zu führen.“ So müssten sich Frauengruppen „nicht mehr darauf verlassen, dass andere über oder für ihre Gemeinschaften und Mobilitätsmöglichkeiten sprechen“.
Mit der Internationalen Klimaschutzinitiative unterstützt Deutschland in Entwicklungs- und Schwellenländern vielfältige Lösungsansätze. Seit November 2021 gibt es mit der IKI Genderstrategie einen übergreifenden Rahmen zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit. Mithilfe der verschiedenen Projekte sollen geschlechterbasierte Benachteiligung und Diskriminierung abgebaut werden. Weil das Potenzial von Frauen, nichtbinären und trans* Personen bei der Bewältigung der Herausforderungen des Klimaschutzes noch viel zu selten ausgeschöpft wird, werden sie nun gezielt gefördert.
Gleichberechtigung auch in der Landwirtschaft
Immer wieder zeigt sich, wie wichtig Gendergerechtigkeit für den Klimaschutz etwa in der Landwirtschaft ist. So ist zum Beispiel das Thema eines von der IKI geförderten Projekts in Kenia „Gleichberechtigter Zugang für Landwirtinnen zu klimabezogenen Informationen und Anpassungsmethoden“. Bei den Landwirtinnen in der Region zeigt sich eine besondere Form der digitalen Benachteiligung: Viel seltener als Männer besitzen sie Smartphones; einfache Mobiltelefone sind dagegen weit verbreitet. Wie bei den IKI-Projekten in Indonesien ist aber Kommunikation der Schlüssel: Der Aufbau eines SMS-Dienstes macht den Frauen Vorhersagen des Wetters und saisonaler Klimagefahren in Echtzeit zugänglich, ebenso Informationen zu landwirtschaftlichen Anpassungsstrategien sowie Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung.